Foto: JarTee/Shutterstock
Donald Trump zieht wie ein Elefant durch einen Porzellanladen und schafft mit seinem Handelskrieg auf vielfältige Weise Chaos und Unsicherheit.
Kanada und Mexiko müssen mit Einfuhrzöllen von 25 % zurechtkommen, und auch sämtliche chinesischen Importe wurden gestern mit einer zusätzlichen Abgabe von 10 % belegt. Eines ist klar: Trump ist in diesem Punkt ein Mann seines Wortes – er versprach einen Handelskrieg, und den haben wir bekommen.
Für den Bitcoin-Kurs und die übrigen Finanzmärkte ist das derzeit eine schwierige Situation, die zu starken Kursverlusten führt.
Steht uns eine Rezession bevor?
Die gängige Meinung ist, dass die Einfuhrzölle eine Katastrophe darstellen und die US-Wirtschaft auf eine unvermeidliche Rezession zusteuert. Diese Einschätzung wird durch die schwächeren Wirtschaftsdaten der letzten Wochen untermauert. Zudem prognostiziert das GDPNow-Modell für das erste Quartal 2025 eine Schrumpfung der US-Wirtschaft um -2,8 %.
On March 3, the #GDPNow model nowcast of real GDP growth in Q1 2025 is -2.8%: https://t.co/T7FoDdgYos. #ATLFedResearch
Download our EconomyNow app or go to our website for the latest GDPNow nowcast: https://t.co/NOSwMl7Jms. pic.twitter.com/FdSehrEcSg
— Atlanta Fed (@AtlantaFed) March 3, 2025
Zusätzliche Sorgen bereitet die Inflation, die durch die Importzölle weiter ansteigen könnte. In Kombination mit einer Rezession würde das zu einem Stagflationsszenario führen – dem schlimmsten Albtraum für die Wirtschaft. Kurz gesagt: Wir befinden uns an einem Punkt im Zyklus, an dem die Angst ihren Höhepunkt erreicht.
Viel Unklarheit über die tatsächlichen Auswirkungen
Allerdings gibt es noch viele offene Fragen. Erstens bleibt abzuwarten, wie lange Trump an den Einfuhrzöllen festhalten wird. Zweitens ist unklar, wie die Unternehmen darauf reagieren werden.
Können Unternehmen die zusätzlichen Kosten auf die Verbraucher abwälzen? In einigen Fällen sicherlich, aber nicht immer. Manche Firmen könnten sich auch dafür entscheiden, die Mehrkosten selbst zu tragen. Und falls die Kosten weitergegeben werden, stellt sich die Frage: Wie stark können die Verbraucher diese Preiserhöhungen verkraften?
Zudem ist es wichtig zu verstehen, was Trump genau beabsichtigt. Bei Kanada und Mexiko geht es ihm vor allem um die Sicherung der Grenzen, unter anderem um den illegalen Drogenschmuggel zu bekämpfen.
Das übergeordnete Ziel scheint jedoch zu sein, viele Industrien in die USA zurückzuholen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden diese in asiatische Länder verlagert, da dort die Produktionskosten wesentlich niedriger sind als in Amerika.
Trump setzt auf niedrige Unternehmenssteuern
Um die Wirtschaft anzukurbeln, plant Trump, die Unternehmenssteuern auf 15 % zu senken. Damit würde die USA zu einem der günstigsten Unternehmensstandorte weltweit. Diese Strategie scheint bereits Wirkung zu zeigen: Taiwan Semiconductor kündigte diese Woche eine Investition von 100 Milliarden Dollar in den USA an.
Kurz gesagt: Wir müssen uns darauf einstellen, dass Donald Trump die wirtschaftlichen Machtverhältnisse auf der Weltbühne tatsächlich verändern kann. Zudem sollten wir nicht vergessen, dass sein Fokus momentan nicht auf steigenden Aktienkursen liegt, sondern auf der Senkung der Renditen für 10-jährige Staatsanleihen.
Während er in seiner ersten Amtszeit wöchentlich über den Dow Jones und den S&P 500 sprach, geschieht das jetzt nicht mehr. Stattdessen dreht sich alles um sinkende Zinsen, die die Wirtschaft stimulieren sollen. Kurzfristig ist diese Strategie jedoch weder für Bitcoin noch für die Aktienmärkte vorteilhaft – aber Trump scheint das in Kauf zu nehmen.

Aktienmärkte weiterhin stabil
Trump kann sich das leisten, weil die Aktienmärkte kürzlich ein Allzeithoch erreicht haben. Die S&P 500 ist zwar von ihrem Höchststand gefallen, aber noch nicht so stark, dass von Panik die Rede sein könnte.
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