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Heute Morgen war in den Bitcoin-Nachrichten zu lesen, dass der Regulator in Hongkong die ersten Anträge für Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) Fonds an der Börse genehmigt hat. Mit den Genehmigungen in den Vereinigten Staaten früher dieses Jahres im Hinterkopf fragen sich viele Krypto-Investoren: Wie bedeutend sind diese Nachrichten wirklich? Zwei Experten äußerten sich auf der Social-Media-Plattform X, dass dies positive Nachrichten sind, jedoch möglicherweise nicht so spektakulär ausfallen könnten, wie manche erwarten.
Bitcoin und Ethereum ETFs in Hongkong: Experte dämpft Erwartungen
Hongkong hat heute die ersten Bitcoin- und Ethereum-Fonds an der Börse genehmigt. Dennoch geht es hier noch nicht um eine konkrete Einführung der Fonds. ETF-Analyst Eric Balchunas berichtet, dass die drei ETF-Anbieter, Bosera, China AMC und Harvest, eine Genehmigung für die Fonds erhalten haben, allerdings vorerst nur, damit sie existieren dürfen – „noch nicht für eine Markteinführung.“
Es wird erwartet, dass die Fonds in der nächsten Woche starten werden. Obwohl diese Nachrichten einen Fortschritt für den Kryptomarkt in Asien darstellen, dämpft Balchunas erheblich die Erwartungen:
„Der ETF-Markt in Hongkong ist klein, mit einem Gesamtwert von gerade einmal 50 Milliarden Dollar, und der Zugang für chinesische Bürger ist offiziell eingeschränkt. Zudem sind die beteiligten Anbieter relativ klein und das zugrundeliegende Ökosystem ist weniger liquide und effizient, was wahrscheinlich zu größeren Spreads und Preisanpassungen führen wird“, erläutert er.
Außerdem sind die Transaktionskosten der Fonds in Hongkong deutlich höher als die der amerikanischen ETFs.
Vergleich mit den USA zeigt enormes Gefälle bei Krypto-ETFs
James Seyffart, ein Analyst von Bloomberg, zieht einen Vergleich mit dem gesamten amerikanischen ETF-Markt, um ein Bild von der möglichen Größe der Fonds in Hongkong zu vermitteln. Dabei geht es um sämtliche ETFs auf dem Markt, einschließlich der World ETFs, die in herkömmliche Aktien investieren, und Ähnliches.
Der amerikanische ETF-Markt ist insgesamt fast 9 Billionen Dollar schwer. Im Vergleich dazu ist der Markt der ETFs in Hongkong lediglich 50 Milliarden Dollar groß.
Seyffart fügt hinzu: „In den USA gelisteten Bitcoin-ETFs sind mehr Vermögenswerte gebunden als in ALLEN Fonds, die in Hongkong gelistet sind. Auch wenn die Entwicklung in Hongkong langfristig von großer Bedeutung sein kann, handelt es sich derzeit um eine völlig andere Größenordnung.“
Balchunas äußert ebenfalls, dass die Genehmigung von Bitcoin-ETFs in Hongkong positiv für Bitcoin sei, da sie mehr Investitionsoptionen eröffnet. Er rechnet jedoch damit, dass der Einfluss kurz- bis mittelfristig gering sein wird. „Langfristig könnten einige dieser Einschränkungen verschwinden, wie etwa eine bessere Liquidität, geringere Kosten und die Teilnahme größerer Anbieter. Aber vorerst sind unsere Erwartungen gedämpft.“
Dass die Kurse von Bitcoin und Ethereum nicht sofort in die Höhe schossen, nachdem die News veröffentlicht wurden, ist also durchaus nachvollziehbar. Der Hongkonger Markt ist einfach zu klein, als dass er kurzfristig eine wesentliche Auswirkung haben könnte. Trotzdem sind sich beide Experten einig, dass es definitiv positive Nachrichten sind.