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Nach den enttäuschenden Inflationszahlen am Mittwoch erhielt die US-Notenbank (Federal Reserve) am Donnerstag einen Aufschwung durch den Erzeugerpreisindex (PPI).
Obwohl der PPI höher ausfiel als erwartet, sorgten sinkende Preise in einigen entscheidenden Sektoren für Erleichterung. Besonders die niedrigeren Kosten für Gesundheitsversorgung, Versicherungen und Flugtickets fielen auf, Kategorien, die stark in die PCE-Inflation einfließen, den Maßstab, dem die Federal Reserve die meiste Aufmerksamkeit schenkt.
Those PPI numbers were a game-changer for the January core PCE print. We’re now tracking 0.28% m/m, 2.6% y/y (down from 2.8% in Dec.) All the healthcare and insurance PPI components were weak and airline fares prices fell sharply. About as good as the Fed could have hoped for. pic.twitter.com/fMGVbSDNP2
— Samuel Tombs (@samueltombs) February 13, 2025
Signal für die Fed
Während einer Anhörung bestätigte Fed-Vorsitzender Jerome Powell erneut, dass die PCE-Inflation für die Geldpolitik maßgebend ist. Die aktuellen Zahlen deuten auf einen monatlichen Anstieg der Kern-PCE von 0,28 Prozent hin, was einer Jahresinflation von 2,6 Prozent entspricht. Dies liegt noch über den angestrebten 2 Prozent, aber die Lücke wird kleiner.
The median of 13 estimates of the PCE change for January (based on the already published CPI and PPI) have core prices rising 0.28% in Jan and 2.6% over 12 months. https://t.co/bs9FhPbh2f pic.twitter.com/94hXvsby4A
— Nick Timiraos (@NickTimiraos) February 13, 2025
Diese Entwicklung wird von großen Geschäftsbanken als positiv angesehen. Trotz des Rückschlags bei den CPI-Zahlen früher in der Woche scheint der Inflationsdruck nicht so hartnäckig wie befürchtet. Das könnte dazu führen, dass die Fed später in diesem Jahr weniger zurückhaltend mit Zinssenkungen sein muss.
Märkte reagieren positiv
Anleger reagierten optimistisch auf die neuen Inflationsindikatoren. Der S&P 500 scheint einen starken Ausbruch zu vollziehen, ein Zeichen dafür, dass der Markt Vertrauen in eine beherrschbare Inflation und möglicherweise lockerere Geldpolitik hat.
Auch andere risikoreiche Anlagen erhielten einen Impuls, da die Chance auf Zinssenkungen später im Jahr wieder etwas zunimmt.
Dennoch bleibt der Weg zu einer Inflation von 2 Prozent lang. Die US-Notenbank wird mehr Bestätigung sehen wollen. Besonders nachdem der Verbraucherpreisindex (CPI) am Mittwoch so hoch ausfiel.
Vorerst scheinen die Märkte jedoch ein weicheres wirtschaftliches Klima vorwegzunehmen, was sich für Anleger günstig auswirken könnte. Das sorgt für ein positives Gesamtbild für die Finanzmärkte. Im Allgemeinen ist das Fundament des Bullenmarktes noch immer intakt, und das sehen wir insbesondere bei Aktien und dem Goldkurs bereits in den Ergebnissen.
Nur Bitcoin erlebte vorerst einen enttäuschenden Start ins Jahr 2025, aber das hängt möglicherweise auch mit den Versprechungen von Donald Trump zusammen. Er versprach schließlich eine Strategic Bitcoin Reserve, und bisher ist daraus noch nichts geworden.
Möglicherweise ist der Bitcoin-Kurs durch dieses Versprechen im vierten Quartal 2024 etwas stärker gestiegen und muss die digitale Münze nun kurz verschnaufen.