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Jede Entscheidung, die wir treffen, wird davon beeinflusst, was andere tun. Dieses strategische Denken ist der Kern der „Spieltheorie“, einer Methode, um Entscheidungen und ihre Konsequenzen zu verstehen. Aber was hat das mit Bitcoin zu tun?
Jeder, von Minern bis zu Investoren, trifft Entscheidungen basierend auf dem Verhalten anderer. Die Spieltheorie hilft zu erklären, warum Bitcoin so funktioniert, wie es funktioniert, und wie es sich entwickeln könnte. In diesem Artikel untersuche ich auch, warum das wichtig ist und ob diese Theorie den Bitcoin (BTC) auf eine Million treiben kann.
Was ist die Spieltheorie?
Die Spieltheorie hilft zu erklären, warum Menschen, Unternehmen oder Länder manchmal Entscheidungen treffen, die nicht logisch oder fair erscheinen. Außerdem spielen Angst, Vertrauen und Strategie dabei eine wichtige Rolle. Sie bietet auch Möglichkeiten, bessere Systeme zu entwerfen, wie Auktionen, Wahlregeln oder Online-Marktplätze, in denen kluge Entscheidungen belohnt werden.
Die Spieltheorie existiert schon seit über 100 Jahren und wurde vom Mathematiker John von Neumann entwickelt. Er entdeckte, dass in einem Spiel, bei dem der Gewinn des einen der Verlust des anderen ist, beispielsweise beim Schach, die beste Strategie darin besteht, das schlechtestmögliche Szenario zu minimieren, auch bekannt als Minimax-Strategie.
Um ein Beispiel zur Verdeutlichung zu geben, betrachte ich das Spiel Schere-Stein-Papier. Bei diesem Spiel ist der klügste Ansatz nicht, einem Muster zu folgen, sondern zufällig zu wählen. Der Gegner kann dich dadurch nicht vorhersagen und hat dann keinen Vorteil. Kurz gesagt: Spiele das Spiel so, dass du das schlimmste Ergebnis so minimal wie möglich machst.
Laut Dr. Matthew Stephenson, Forscher bei Pantera Capital, dreht sich die Spieltheorie um zwei Kernideen: Menschen haben Ziele und sie reagieren auf das, was andere tun. Vergleiche es mit Schach, wo das Ziel das Gewinnen ist. Im Kryptomarkt ist das Ziel, Geld zu verdienen. Während Schachspieler versuchen, ihre Gegner auszutricksen, versuchen Händler am Markt, die Bewegungen anderer vorherzusagen und darauf zu reagieren.
Die Rolle der Spieltheorie bei Bitcoin
Die Spieltheorie hilft dir zu erklären, warum Bitcoin so schnell wächst. Außerdem erklärt sie, warum Menschen, Unternehmen und sogar Regierungen ihre Strategie als Reaktion auf Bitcoin anpassen. Regierungen können unbegrenzt Geld drucken, was zu Inflation und einem Kaufkraftverlust bei den Menschen führt. Das bedeutet, dass Geld langsam an Wert verliert.
Bitcoin hingegen verhindert dieses Problem durch einen festen Vorrat von 21 Millionen BTC. Dadurch kann nicht unbegrenzt Bitcoin nachgedruckt werden, wodurch der Wert erhalten bleibt.
Das ist eine erhebliche Bedrohung, obwohl Bitcoin jetzt noch nicht massenhaft von Menschen genutzt wird. Banken und Regierungen müssen die Möglichkeit berücksichtigen, dass Menschen auf Bitcoin als Alternative zu traditionellem Geld umsteigen. Diese Institutionen müssen ihre Politik durch Zinserhöhungen oder strengere Regeln für Krypto anpassen.
Durch die begrenzte Menge an Bitcoins steigt der Wert, wenn immer mehr Menschen beschließen, in Bitcoin zu investieren. Das bedeutet, dass frühe Käufer oft den größten Vorteil haben. Je länger jemand wartet, desto teurer wird Bitcoin. Dies veranlasst Menschen, früh einzusteigen, was ein perfektes Beispiel für die Spieltheorie in Aktion ist.
MicroStrategys Masterplan: Bitcoin-Spieltheorie in Aktion
Heutzutage liest du in den Bitcoin-Nachrichten, dass immer mehr Unternehmen Bitcoin in ihre Bilanz aufnehmen. MicroStrategy war das erste große Unternehmen, das eine klare Bitcoin-Strategie lancierte, ohne dass ihr Unternehmen in der Welt der Kryptowährungen bekannt war.
Unter der Leitung von Mitbegründer und Vorsitzendem Michael Saylor begann das Unternehmen im August 2020 mit einer Investition von 425 Millionen Dollar in Bitcoin. Kürzlich konnten wir lesen, dass MicroStrategy bereits 471.107 BTC im Besitz hat, im Wert von etwa 50 Milliarden Dollar. Das war die Strategie.
Durch den kontinuierlichen Kauf von Bitcoin als Unternehmen entstand eine wettbewerbsorientierte „Fear of Missing Out“ (FOMO) Reaktion. Verschiedene Unternehmen wie Tesla, Metaplanet, Semler Scientific und KULR Technology Group beschlossen ebenfalls, Bitcoin aufzunehmen. Das war die Reaktion.
Das Muster, das daraus entsteht, die Strategie und die Reaktion darauf, zeigt die Spieltheorie in Aktion. Unternehmen wägen das Risiko eines sinkenden Bilanzwerts gegen den Vorteil der Bitcoin-Adoption vor dem Rest der Konkurrenten in der Geschäftswelt ab.
Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel: First-Mover-Vorteil
Weiterhin sind es nicht nur Unternehmen, sondern auch Länder, auf die die Spieltheorie anwendbar ist. Allerdings ist es für Länder schwieriger, Bitcoin zu kaufen, da sie mit Regeln zur Transparenz und politischen Prozessen zu tun haben, die Kontrolle erfordern. Länder können schwer Bitcoin sammeln, ohne dass jemand es weiß.
El Salvador beschloss 2021 als erstes Land, Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen. Aus Sicht der Spieltheorie nahm es einen First-Mover-Vorteil ein, einen strategischen Vorteil durch die erste Umarmung von Bitcoin (First-Mover-Vorteil bezieht sich auf den Wettbewerbsvorteil, der durch das erste Betreten eines Marktes oder die Adoption neuer Technologie erzielt wird). Damit versuchte das Land, Investitionen anzuziehen und die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.
Bitcoin mit Amerika als First-Mover?
Drei Jahre später, während der US-Wahlen 2024, wurde Bitcoin zu einem politischen Thema. Donald Trump schlug vor, eine strategische Bitcoin-Reserve einzurichten, eine Idee, die jetzt von Senatorin Cynthia Lummis unterstützt wird.
WE ARE GOING TO BUILD A STRATEGIC BITCOIN RESERVE 🇺🇸 🇺🇸 🇺🇸
— Senator Cynthia Lummis (@SenLummis) November 6, 2024
John Haar, Direktor bei Swan Bitcoin, weist darauf hin, dass die USA bereits etwa 200.000 BTC besitzen, wodurch sie einer der größten staatlichen Besitzer sind. Siehst du schon die Verbindung? Auch dies kann einen strategischen Vorteil bringen, selbst wenn die USA Bitcoin nicht direkt benötigen.
Wenn die USA beschließen, eine strategische Bitcoin-Reserve einzurichten, können sie sich als Weltführer in der digitalen Wirtschaft positionieren. Es bringt auf jeden Fall einen Imageschub für Donald Trump, denn er war der allererste mit der Einführung davon.
Bitcoin auf eine Million
Laut der Spieltheorie werden andere Länder folgen, wenn die USA diesen Schritt machen. Wer zu lange wartet, kann zurückbleiben, während Bitcoin immer knapper wird. Länder, die zu spät einsteigen, laufen Gefahr, einen strategischen Nachteil zu haben und den wirtschaftlichen Anschluss zu verpassen. Die Bewegung wird enorm sein, wenn die USA beschließen, jährlich 200.000 BTC zur Staatskasse hinzuzufügen, und erst recht, wenn andere Länder folgen. Dies kann den Preis stark nach oben treiben, sogar in Richtung einer Million, so Analysten.
So entwickelt sich Bitcoin zu einem neutralen monetären Aktivum, an dem Länder nicht mehr vorbeikommen können. Die Frage ist nicht, ob sie mitmachen, sondern wann. Wie Haar sagt: „Solange Bitcoin ein Asset zum Speichern von Reichtum bleibt, gilt die Meme-Version dieser Idee: Der beste Zeitpunkt, Bitcoin zu kaufen, war 2011, als er zum ersten Mal 1 Dollar erreichte. Der zweitbeste Zeitpunkt ist heute.“
