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In den vergangenen Monaten hatte die größte Kryptowährung der Welt schwer zu kämpfen. Im Januar lag der Bitcoin (BTC)-Kurs noch bei über 106.000 US-Dollar – derzeit notiert er bei etwa 85.000 Dollar. Die Stimmung rund um die digitale Leitwährung ist im Krypto-Sektor entsprechend negativ. Dennoch gibt es Analysten, die von einer baldigen Erholung ausgehen.
Finanzielle Rahmenbedingungen verbessern sich für Bitcoin
Jamie Coutts, Leiter der Analyseabteilung im Kryptosegment des Unternehmens Real Vision, sieht derzeit mehr Aufwärtspotenzial als Risiken für Bitcoin. Während viele Anleger mit Sorge auf die wirtschaftspolitischen Entwicklungen rund um Donald Trump und mögliche Rezessionsgefahren blicken, betont Coutts, dass diese Faktoren keinen negativen Einfluss auf die Bitcoin-Preisentwicklung haben werden.
Aus seiner Sicht haben sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen zuletzt sogar verbessert. Besonders der schwächelnde US-Dollar spielt dabei eine wichtige Rolle: Der sogenannte Dollar-Index (DXY) befindet sich seit Mitte Januar in einem Abwärtstrend gegenüber anderen Währungen und hat bislang rund 5 % verloren. Gleichzeitig sind auch die Zinsen gesunken – Staatsanleihen werfen deutlich weniger Rendite ab als noch vor einigen Monaten.
BTC auf dem Weg zu 123.000 Dollar?
Unter optimalen Bedingungen hält Coutts einen Bitcoin-Kurs von 123.000 US-Dollar bis Anfang Juni für möglich. Selbst bei weniger günstigen Entwicklungen erwartet er immerhin einen Anstieg auf etwa 102.000 US-Dollar.
Seine Prognose basiert auf historischen DXY-Daten: Immer dann, wenn der Dollar-Index über einen Zeitraum von mindestens drei Tagen zwischen 2 % und 2,5 % fiel, konnte Bitcoin anschließend signifikant zulegen. Auch die aktuelle Abwärtstrendlinie des Index sei laut Coutts ein starkes Signal für bevorstehende Kursgewinne bei BTC.
Uneinigkeit unter Analysten über Bitcoins Zukunft
Coutts ist nicht der Einzige, der von einer BTC-Rally in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ausgeht. Auch Robbie Mitchnick, Leiter für digitale Vermögenswerte bei BlackRock, erklärte kürzlich, dass Bitcoin besonders in einem rezessiven Umfeld profitieren könne.
Allerdings zeigt die sogenannte Bull Score Index von CryptoQuant derzeit ein gegenteiliges Bild: Mit einem Wert von 20 liegt der Indikator auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2023. Diese niedrige Bewertung weist momentan auf eine eher geringe Wahrscheinlichkeit für kurzfristige Kursanstiege hin.