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Der Bitcoin-Kurs ist unter die kritische Grenze von 60.000 Dollar gefallen. Dieser Crash hat sich noch nicht vollständig vollzogen; derzeit schwankt die Münze um diesen Wert. Händler warten gespannt darauf, ob der Kurs genug Unterstützung findet, um über 60.000 Dollar zu bleiben. Welche drei Gründe drücken den Kurs so stark?
Der erste Grund: schlechte Performance der Bitcoin ETFs
Nach fünf Tagen des Zuflusses haben die Bitcoin-Fonds plötzlich eine Wende gemacht. Während die ETFs am Montag ihr Vermögen noch um 130 Millionen Dollar steigern konnten, schrumpften sie gestern plötzlich um 13,7 Millionen Dollar. Glücklicherweise ist dieser Abfluss relativ gering und nicht vergleichbar mit dem Rekordabfluss von 560 Millionen Dollar.
Dies kommt jedoch etwas aus dem Nichts und schreckt die Händler auf. Bitcoin-Spot-ETFs hatten in letzter Zeit jedoch weniger Einfluss als noch im März. Sowohl hohe Abflüsse als auch hohe Zuflüsse haben ’nur‘ einen Einfluss von wenigen Prozent. Beim heutigen Rückgang könnten sie aber durchaus eine Rolle gespielt haben.
Der zweite Grund: Sorgen um die amerikanische Wirtschaft
Die Stimmung um Bitcoin (BTC) hat sich weiter durch eine Rede von Jerome Powell verschlechtert. Der Präsident der US-Notenbank hat auf einer Veranstaltung eine Rede über Wirtschaft und Geldpolitik gehalten. Seine Äußerungen sind nicht offiziell, geben aber einen Einblick in die aktuelle Denkweise der Federal Reserve.
Er erklärte, dass mehr Überzeugungsarbeit nötig sei, um die Zinssätze zu senken. Zunächst müsse sichergestellt werden, dass die Bedingungen stimmen. Eine Zinssenkung ist sowohl für Aktien- als auch für Krypto-Investoren eine wichtige wirtschaftliche Entwicklung. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September ist nach Powells Äußerungen etwas gesunken, liegt aber immer noch bei rund 65 Prozent.
Der dritte Grund: Großer Bitcoin-Verkauf durch Miner und Regierungen
Sowohl Bitcoin-Miner als auch Regierungen verkaufen Bitcoins in großen Mengen. Seit der Halbierung des Bitcoin-Kurses im April erzielen die Miner deutlich weniger Umsatz als zuvor. Die Unternehmen nehmen derzeit große Veränderungen vor, um ihr Geschäft wieder profitabel zu machen. In der Zwischenzeit verkaufen sie alle angesammelten Bitcoins, um die Verluste auszugleichen.
Auch Regierungen verkaufen massiv. Sowohl die USA als auch Deutschland verfügen über große Mengen an beschlagnahmten Bitcoins. Da der Bitcoin-Kurs derzeit sehr hoch ist, sehen sie ihre Chance, alles zu verkaufen. Bisher hat Deutschland Bitcoins im Wert von 193 Millionen Dollar an Kryptobörsen und 251 Millionen Dollar an eine unbekannte Adresse geschickt. Dieser große Verkauf führt zu einem großen Angebot und drückt den Kurs weiter.