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Ein ehemaliger Entwickler der Ethereum Foundation, Virgil Griffith, ist bedingt aus der Haft entlassen worden. Griffith war 2022 in den Vereinigten Staaten zu 63 Monaten Gefängnis verurteilt worden, nachdem ihm vorgeworfen wurde, gegen US-Sanktionen verstoßen zu haben. Die US-Staatsanwaltschaft behauptete, er habe technische Ratschläge erteilt, wie Kryptowährungen und Blockchain-Technologie zur Umgehung von Sanktionen genutzt werden können.
Frühzeitige Entlassung des Ethereum-Entwicklers
Der Ethereum-Entwickler (ETH) wurde vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen, nachdem er fast fünf Jahre wegen der Verletzung von US-Sanktionen in Verbindung mit Nordkorea verbüßt hatte. Laut seinem Anwalt Alexander Urbelis befindet er sich nun auf dem Weg in eine offene Vollzugsanstalt.
Urbelis, der auch Chefsyndikus des Ethereum Name Service ist, veröffentlichte am Mittwoch ein Foto auf X, das Griffith mit seinen Eltern vor dem Gefängnis FCI Milan in Michigan zeigt. Dort hatte Griffith einen Großteil seiner nun auf 56 Monate reduzierten Haftstrafe verbüßt.
I am so pleased to report that VIRGIL IS OUT! He is heading home with his mother and father. Help me to welcome Virgil back by leaving a note below.
Happy day indeed! pic.twitter.com/ixRd5HIjCF
— Alexander Urbelis (@aurbelis) April 9, 2025
Verstoß gegen US-Sanktionen
Griffith war im November 2019 verhaftet worden – sieben Monate nach seiner Rückkehr aus Pjöngjang, wo er an einer Krypto-Konferenz teilgenommen hatte. Während der Veranstaltung hielt er eine Präsentation über Ethereum und erklärte, wie Kryptowährungen genutzt werden könnten, um internationale Sanktionen zu umgehen.
Obwohl er zunächst auf nicht schuldig plädierte, bekannte sich Griffith 2021 schuldig in einem Anklagepunkt der Verschwörung zum Bruch internationaler Sanktionen. Das Gericht in New York verurteilte ihn – wie bereits 2022 berichtet – zu einer Geldstrafe von 100.000 US-Dollar und 63 Monaten Gefängnis.
Strafmilderung im Jahr 2024
Am 16. Juli 2024 wurde seine Strafe auf 56 Monate reduziert, da er zuvor nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten war. Der zuständige Richter stellte fest, dass Griffith zwar disziplinarische Verstöße im Gefängnis begangen habe, die Gefahr, die er für die Öffentlichkeit darstelle, aber inzwischen geringer sei.
Griffiths Anwälte argumentierten wiederholt, seine Präsentation habe ausschließlich öffentlich zugängliche Informationen enthalten. Zudem sei sein Handeln eher von akademischem Interesse als von kriminellen Absichten getrieben gewesen. Ein Anwalt bezeichnete Griffiths Verhalten als eine „unglückliche Obsession mit Nordkorea“.
Kein vollständiger Freispruch
Griffith bleibt unter strenger Beobachtung. Er muss sich mehrere Jahre lang einer Bewährungszeit unterziehen – die genauen Bedingungen sind noch nicht bekannt. Zusätzlich hat das US-Handelsministerium umfangreiche Exportbeschränkungen verhängt, die bis 2032 gelten.
Diese verbieten Griffith jede direkte oder indirekte Beteiligung an Transaktionen mit Software oder Technologie, die aus den USA exportiert wird. Damit wird eine Rückkehr in die Krypto-Branche für ihn äußerst schwierig.
Griffith strebt eine Begnadigung durch Präsident Donald Trump an. Trump hatte zuvor bereits mehrere Personen begnadigt, die wegen kryptobezogener Straftaten verurteilt worden waren – darunter den Silk-Road-Gründer Ross Ulbricht und den ehemaligen BitMEX-CEO Arthur Hayes.