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Seit das Ethereum (ETH)-Netzwerk Anfang dieses Jahres das sogenannte „Dencun“-Upgrade implementiert hat, sind die Transaktionskosten auf Skalierungsnetzwerken erheblich gesunken. Während dies gute Nachrichten für alle Nutzer bedeutet, hat dies auch einen nachteiligen Effekt. Es wird nämlich immer weniger Ether verbrannt. Aus diesem Grund ist Ethereum seit über 70 Tagen inflationär, was schlechte Nachrichten für den zugrunde liegenden Kurs bedeutet.
ETH seit Wochen inflationär
Zunächst einige Hintergrundinformationen: Im Jahr 2021 führte das Ethereum-Netzwerk die London Hard Fork durch, die unter anderem einen Verbrennungsmechanismus einführte. Es wurde ein neues Transaktionskostensystem eingeführt, bei dem eine Grundgebühr verbrannt, also dauerhaft entfernt wird.
Seit dem Merge-Upgrade ein Jahr später, bei dem Ethereum von Proof-of-Work (PoW) zu Proof-of-Stake (PoS) wechselte, wurde das Netzwerk größtenteils deflationär – was bedeutet, dass das zirkulierende Angebot im Laufe der Zeit abnimmt. Dies liegt daran, dass seitdem viel weniger neue Ether in Umlauf gebracht werden.
In den letzten Monaten ist das ETH-Angebot jedoch wieder inflationär geworden. Laut Ultrasound.money sehen wir seit dem 14. April eine Inflation, was eine Reihe von 73 Tagen markiert. In dieser Zeit ist der Ethereum-Bestand um insgesamt 112.000 Ether gestiegen.
Ethereum Dencun als Ursache
Wie gesagt, scheint das im März durchgeführte Dencun-Upgrade der Hauptgrund für die Inflation von Ethereum zu sein. Dencun brachte viele Veränderungen mit sich, aber die niedrigeren Transaktionskosten auf Layer-2-Netzwerken waren bei weitem die größte.
Mit der Einführung von Proto-Danksharding kann Daten effizienter gebündelt werden. Obwohl dies zu einer enormen Senkung der Transaktionskosten auf Skalierungsnetzwerken geführt hat, ist auch die Menge an verbranntem ETH erheblich gesunken.
Trotz der jüngsten Inflation ist der ETH-Bestand unter dem Strich seit dem Merge im September 2022 immer noch um mehr als 344.000 ETH gesunken. Insgesamt wurden seitdem mehr als 1,7 Millionen ETH aus dem Umlauf genommen, während über 1,3 Millionen ETH neu geschaffen wurden.
Sobald die Aktivität im Ethereum-Netzwerk zunimmt, werden mehr Ether zerstört, was die Münze wieder deflationär machen könnte. Dass der zirkulierende Bestand in den letzten Wochen zugenommen hat, ist natürlich kein Desaster. Auf lange Sicht wäre es jedoch bullish für den Ethereum-Kurs, wenn das Angebot weiter abnimmt.