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Nach Monaten des Zweifels und interner Uneinigkeit scheint Ethereum (ETH) wieder Kontrolle über seine Zukunft zu gewinnen. Laut David Hoffman, einer einflussreichen Stimme im Unternehmen, beschäftigt sich das Netzwerk bereits seit einem halben Jahr mit einer strategischen Neuausrichtung. Und diese würde nun erste Früchte tragen.
Von Plänen zu konkreten Fortschritten
Ethereum war lange als Netzwerk voller Ideen bekannt, aber es wurde höchste Zeit, mehr Maßnahmen zu ergreifen. Die Ethereum Foundation hat zwei neue co-executive directors ernannt und übernimmt aktiver die Führung in Entwicklungsprozessen.
Die Community verändert sich mit: Diskussionen über die Roadmap sind inklusiver geworden, mit Raum für verschiedenere Stimmen. Das Ziel? Weniger reden, mehr bauen.
Auch auf technischer Ebene passiert viel. Ethereum arbeitet an einer Verzehnfachung der Gaslimits innerhalb von zwei Jahren. Das soll die Kapazität des Netzwerks deutlich erhöhen.
Gleichzeitig sucht Ethereum nach Wegen, besser mit sogenannten „Layer-2-Lösungen“ wie Arbitrum und Optimism zusammenzuarbeiten. Das sind intelligente Systeme, die auf Ethereum laufen und dafür sorgen, dass Transaktionen schneller und günstiger verarbeitet werden. So bleibt das Netzwerk nutzbar, auch wenn viel Verkehr herrscht.
Ethereum will das Kryptonetzwerk werden, auf dem andere Netzwerke aufbauen können.
Kann Ethereum das Vertrauen zurückgewinnen?
Die Entwickler hinter Ethereum wollen weg von langen Roadmaps und langsamen Updates. Durch schnelleres Hinzufügen neuer Funktionen soll das Netzwerk flexibler werden und besser auf Marktveränderungen reagieren können.
„Das Ethereum-Schiff ändert langsam seinen Kurs.“ behauptet Hoffman. „Es ist Zeit, das Tempo zu erhöhen, und dabei muss Ethereum wendig werden, wenn es relevant bleiben will.“
Die großen Veränderungen deuten auf einen deutlichen Wandel hin: Ethereum will weg von seinem Ruf als langsames und unübersichtliches Projekt. Mit mehr Führung, schnelleren Upgrades und einem Fokus auf Skalierbarkeit steuert das Netzwerk in Richtung einer neuen Phase.
Nicht jeder ist begeistert von den vielen Kursänderungen. Hayden Adams, Gründer von Uniswap, plädiert für Konsistenz. Er meint, dass Ethereum sich weiterhin auf Rollups konzentrieren sollte – eine Technik, um Transaktionen günstiger und schneller zu machen.
„Jeder Strategiewechsel macht das Netzwerk verwundbar,“ warnt Adams.
Obwohl Ethereum das Ruder umgelegt haben soll, tut der ETH-Kurs noch wenig. Der Kurs verharrt bei etwa 1.600 Dollar – dem gleichen Niveau wie im März 2023, wobei der Markt abwartend bleibt. In den letzten 24 Stunden ist der Kurs um 3,3 Prozent gestiegen. Das ist positiv, stammt aber hauptsächlich von Bitcoins Reaktion auf Trumps Angriff auf die Zentralbank.