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Die Genehmigung von Spot-Ethereum-Exchange-Traded-Funds (ETFs) in den Vereinigten Staaten hat unter Investoren große Begeisterung ausgelöst. Diese neue Entwicklung stößt jedoch auch auf Kritik innerhalb der Krypto-Community aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Zentralisierung.
Transformation und die Herausforderung von ETFs
Die Etabliereung von Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) hat die Finanzwelt transformiert, indem sie die Notwendigkeit von Zwischenhändlern beseitigt hat. Dies ermöglicht es, Geld zu überweisen, ohne von einer zentralen Autorität abhängig zu sein.
Doch mit der Einführung von ETFs könnten diese Vorteile möglicherweise aufgehoben werden, so Mona El Isa, Gründerin von Avantgarde Finance.
„ETF-Emittenten bringen veraltete Technologie in Krypto-Produkte zurück und untergraben so den ursprünglichen Zweck, nur um relevant zu bleiben,“ sagte El Isa.
Die Struktur und Regulierung von ETFs sorgen für Vertrauen und Wiedererkennbarkeit bei konventionellen Anlegern.
El Isa betont jedoch, dass der Zugang zu Ethereum über ein ETF die Vorteile des dezentralisierten Designs von Ethereum verfehlt.
„Im Laufe der Zeit, wenn Anleger vertrauter mit Kryptowährungen werden, werden sie Ethereum dezentralisiert halten wollen, um die vollständigen Vorteile der Technologie zu nutzen: niedrige Kosten, Beseitigung des Gegenparteirisikos und die Möglichkeit, direkt zu handeln,“ so El Isa.
Eigenverantwortung und Herausforderungen der Dezentralisierung
Durch Self-Custody-Wallets sind Benutzer selbst verantwortlich für das Halten ihrer privaten Schlüssel und Vermögenswerte. Im Gegensatz zu solchen dezentralisierten Lösungen haben Spot-Krypto-ETFs diese Möglichkeit nicht, da sie auf Drittparteien wie Coinbase angewiesen sind, um die Kryptowährung zu speichern.
Hao Yang, Leiter der Finanzprodukte bei Bybit, relativiert: „Während Buterin selbst die Herausforderungen von Ethereum, wie MEV und Liquid Staking, angeht, besteht kein Zweifel daran, dass ein langer Kampf bevorsteht, um das Gleichgewicht zu bewahren und sicherzustellen, dass Ethereum so dezentralisiert und demokratisch wie möglich bleibt.“
Skepsis gegenüber Krypto-ETFs
El Isa ist jedoch nicht die Einzige, die gegenüber Krypto-ETFs aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Zentralisierung skeptisch ist. Josef Tětek, ein Bitcoin-Analyst bei Trezor, argumentierte, dass Spot-Bitcoin-ETFs Anleger weiter von Self-Custody entfernen oder sogar Millionen von ungedeckten Bitcoins schaffen könnten.
Matej Zak, CEO von Trezor, warnt zudem, dass die Speicherung der in ETFs hinterlegten Kryptowährungen auf Plattformen wie Coinbase Spot-Krypto-ETFs anfällig für Hacks macht.