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Die Ethereum Blockchain ist seit den letzten Software-Upgrades deutlich schneller geworden. Trotzdem ist das Netzwerk immer noch relativ langsam. Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin ist überzeugt, dass es besser geht, und hat daher ein Upgrade vorgeschlagen, das die Transaktionsgeschwindigkeiten erheblich erhöhen kann.
Ethereum Blockchain kann schneller werden
In einem Blogartikel schreibt Buterin, dass das Netzwerk dank der London- und Merge-Upgrades Transaktionsgeschwindigkeiten zwischen 5 und 20 Sekunden erreicht. Das entspricht in etwa der Geschwindigkeit einer Kreditkartenzahlung. Trotzdem sieht er noch Raum für Verbesserungen.
Unter „Geschwindigkeit“ versteht man in diesem Fall die Zeit, die benötigt wird, um eine Transaktion zu bestätigen, was laut Buterin im Ethereum-Netzwerk selbst auf nur wenige hundert Millisekunden reduziert werden kann. Für manche Anwendungen sind solche niedrigen Latenzen sogar erforderlich, schlussfolgert der Programmierer.
Er schreibt auch über „Epochs“ und „Slots“. Dies sind die verschiedenen Zeiteinheiten, die im Ethereum-Netzwerk verwendet werden. Ein Slot ist eine Periode von 12 Sekunden, in der ein Validator vorschlägt, bestimmte Transaktionen in einen Block der Blockchain aufzunehmen. Die Bestätigung erfolgt im nächsten Slot. Eine Epoch besteht aus 32 dieser Slots. Nach zwei Epochs wird die Transaktion endgültig in die Blockchain aufgenommen. Der Plan ist, die Latenzzeit für beide Schritte auf eine Einheit zu reduzieren.
Gleichzeitig warnt Buterin vor seinem eigenen Vorschlag. Das noch schnellere Verarbeiten von Transaktionen ist nämlich auch das, was Layer-2-Netzwerke tun. Mit einem möglichen Upgrade würde die Ethereum-Blockchain selbst also mit diesen auf Ethereum aufgebauten Netzwerken konkurrieren.
Ethereum unter Beschuss: Zentralisierung und Staking
Es ist nicht das erste Mal, dass Vitalik für auffällige Ethereum-Nachrichten sorgt. So äußerte er sich Anfang des Jahres kritisch über die Zentralisierung, mit der das Ethereum-Netzwerk zu kämpfen hat. Die US-Regierung zwingt Validatoren nämlich, bestimmte Transaktionen mit spezieller Software abzulehnen. Diese Software verarbeitet jetzt den Großteil der Transaktionen.
Das liegt zum großen Teil daran, dass die meisten Transaktionen nur von wenigen zentralisierten Unternehmen verarbeitet werden. Insbesondere Coinbase und Lido sind als Staking-Provider sehr groß, was auf seine Weise ebenfalls Anlass zur Sorge gibt. Buterin schlug vor, Aufgaben besser unter Stakern zu verteilen, indem klare Kategorien für Transaktionen eingeführt werden.