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Eine Investorengruppe unter der Leitung von Dogecoin (DOGE)-Fan Elon Musk hat ein Übernahmeangebot in Höhe von 97,4 Milliarden US-Dollar für OpenAI abgegeben. Das berichtet das Wall Street Journal. Das Angebot verschärft die Spannungen zwischen Musk und OpenAI-CEO Sam Altman weiter. Altman wies das Angebot auf Musks Social-Media-Plattform X scherzhaft zurück.
Konflikt zwischen Musk und Altman über die Zukunft von OpenAI
Musks Angebot hat den Konflikt zwischen ihm und OpenAI-Chef Altman weiter eskalieren lassen. Musk, der OpenAI gemeinsam mit Altman mitbegründete, das Unternehmen aber 2018 verließ, äußerte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch über die aktuelle Ausrichtung von OpenAI. Er fordert eine Rückkehr zu einem Open-Source-Ansatz.
„Es ist an der Zeit, dass OpenAI zu einer offenen, sicherheitsorientierten Kraft für das Gute zurückkehrt – so, wie es einst gedacht war. Wir werden dafür sorgen, dass dies geschieht“, erklärte Musk über seinen Anwalt Marc Toberoff.
Altman reagierte auf Musks Angebot mit einer spöttischen Bemerkung: „Nein, danke, aber wir kaufen Twitter für 9,74 Milliarden US-Dollar, wenn du willst.“ Damit spielte er auf den Betrag von Musks Angebot an, nur mit einer um eine Dezimalstelle verschobenen Zahl. Er deutete damit wahrscheinlich auf den stark gesunkenen Wert von X, ehemals Twitter, hin. Musk hatte das Social-Media-Unternehmen 2022 für 44 Milliarden US-Dollar übernommen. Inzwischen ist dessen Marktwert erheblich gesunken.
no thank you but we will buy twitter for $9.74 billion if you want
— Sam Altman (@sama), 10. Februar 2025
OpenAIs ehrgeizige Wachstumspläne und die Auswirkungen des Angebots
OpenAI hat in den letzten Jahren dank des Erfolgs von ChatGPT eine enorme Wertsteigerung erlebt. Im Oktober 2023 wurde das Unternehmen nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde mit 157 Milliarden US-Dollar bewertet, nachdem es 6,6 Milliarden US-Dollar an Investitionen eingesammelt hatte. Derzeit soll OpenAI daran arbeiten, weitere 40 Milliarden US-Dollar aufzubringen, wodurch der Unternehmenswert auf 300 Milliarden US-Dollar steigen könnte.
Altman plant, OpenAI bis Ende 2026 vollständig in ein gewinnorientiertes Unternehmen umzuwandeln. Darüber hinaus will er mit dem sogenannten Stargate-Projekt bis zu 500 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung von KI-Infrastrukturen investieren.
Musks Angebot stellt diese Pläne infrage. Seine Investorengruppe, zu der unter anderem Valor Equity Partners, Baron Capital, Atreides Management, Vy Capital, 8VC und Endeavor gehören, will OpenAI entweder zurück in eine Non-Profit-Struktur überführen oder zumindest eine alternative Strategie zu Altmans profitorientiertem Ansatz verfolgen. Ob OpenAI das Angebot ernsthaft in Betracht zieht oder ob Altmans Kommentar auf X als offizielle Absage zu verstehen ist, bleibt unklar.