Trotz der besseren Performance von BTC kaufen die Zentralbanken Gold
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Das seltene Edelmetall Gold ist ein wichtiges Gut für viele Zentralbanken weltweit. Um die finanzielle Stabilität eines Landes zu bewahren, müssen die vorhandenen Kapitalien auf verschiedene Weise gesichert werden. So entscheiden sich Länder oft dafür, einen Teil ihrer Bestände in Gold und einen anderen Teil in einer großen Währung, wie dem US-Dollar, aufzubewahren.
483 Tonnen Gold in der ersten Hälfte von 2024 gekauft
Eine Analyse der Forschungsagentur The Kobeissi Letter zeigt, dass Länder in der ersten Hälfte von 2024 eine Rekordmenge an Gold erworben haben.
Während in der ersten Hälfte von 2023 noch 460 Tonnen des Metalls gekauft wurden, lag der Zähler in der ersten Hälfte dieses Jahres bei 483 Tonnen. Betrachtet man nur das zweite Quartal dieses Jahres und vergleicht diese Zahlen mit dem Vorjahr, so erkennt man ebenfalls einen Anstieg der Einkäufe um sechs Prozent.
Gold anstelle des US-Dollars
Die größten Käufe wurden in diesem Jahr von Polen, Indien und der Türkei getätigt, jedoch aus unterschiedlichen Gründen. So hat der Präsident der Zentralbank in Polen, Adam Glapinski, Ende August bekanntgegeben, etwa 20 Prozent der Reserven des Landes in Gold zu lagern. In den kommenden Monaten wird das Land also noch mehr Kapital in den Rohstoff investieren.
Auch die Beweggründe Indiens scheinen naheliegend zu sein. So ließ der Gründer der Investmentgesellschaft Tolou Capital Management, Spencer Hakimian, wissen, dass mehrere Länder den westlichen Reservebesitz nicht mehr so sehr vertrauen.
China, Indien, Russland und Saudi-Arabien kauften in der Vergangenheit häufig große Währungen wie Dollar und Euro, um ihre Kapitalien aufbewahren. Als zuverlässigere Alternative sieht Indien nun das seltene Edelmetall Gold.
Der Tech-Unternehmer Kim Dotcom erwartet, dass die Kooperation der BRICS-Staaten Probleme unter anderem für den US-Dollar verursachen könnte. Diese Ländergruppe plant nämlich die Einführung einer eigenen Stablecoin, die vollständig durch Gold gedeckt ist.
Dies scheint eine stärkere Basis zu sein als der Dollar, da dieser in den 1970er Jahren vom Goldstandard abgekoppelt wurde. Das mögliche Ergebnis könnte laut Dotcom sein, dass der Dollar instabil wird und die Nachfrage nach der neuen Stablecoin aus anderen Ländern zunehmen wird.
Bitcoin steigt am stärksten
Auch durch die großen Investitionen in den letzten Monaten verzeichnet Gold derzeit einen starken Wertzuwachs. So stieg der Kurs im vergangenen Jahr um 23 Prozent. Dies ist mehr als das Wachstum des S&P 500, der nur 18 Prozent zulegte.
Dennoch bleibt Bitcoin (BTC) derzeit die am stärksten wachsende Währung, mit bisher 37 Prozent in 2024. Trotz dieser Leistungen scheinen die Zentralbanken jedoch noch nicht sehr an der größten digitalen Währung interessiert zu sein.