165 Millionen Dollar für einen Krypto-Fonds in Deutschland
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Die Hamburger Investmentfirma Lennertz & Co. hat das Ziel, einer der größten Fonds im Bereich Blockchain-Investitionen zu werden. Das Unternehmen plant, 165 Millionen Dollar für seinen dritten kryptofokussierten Fonds zu sammeln.
Erfolgreiche Investmentstrategie
In einem Interview mit Fortune erklärte Oksana Tiedt, Leiterin der Fondsinvestitionen bei Lennertz, dass der Fonds bereits einen ersten Abschluss erzielt hat, jedoch nannte sie keine genauen Zahlen.
„Die Themen, die natürlich interessant sind, betreffen alles rund um DeFi und die Schnittstelle von Blockchain und KI“, sagte Tiedt gegenüber Fortune. „Es geht also darum, Daten zu verteilen statt sie zu zentralisieren.“
Lennertz & Co., gegründet 2015 als Multi-Family-Office, investiert in verschiedene Anlageklassen, darunter Private Equity und traditionelles Venture Capital. Das Unternehmen begann 2016 mit ersten Investitionen im Blockchain-Bereich und brachte 2020 einen 35-Millionen-Dollar-Fonds und 2022 einen weiteren Fonds in Höhe von 65 Millionen Dollar auf den Markt.
Anstatt direkt in Blockchain-Unternehmen oder Token zu investieren, setzt Lennertz auf eine „Fund of Funds“-Strategie. Das bedeutet, dass das Unternehmen in bekannte Krypto-Venture-Capital-Firmen wie Multicoin, Polychain und Hack VC investiert. Mit seinem zweiten Fonds fokussierte sich Lennertz auf allgemeinere Fonds mit Krypto-Strategien, darunter Bain Capital und Andreessen Horowitz. Laut Tiedt seien die Krypto-Investitionen von Lennertz besonders in der derzeitigen schwierigen Marktlage erfolgreich gewesen. Während andere Bereiche wie Private Equity unter mangelnden Ausschüttungen litten, konnten Krypto-Fonds stabile Erträge liefern.
In seinem dritten Fonds plant Lennertz, in acht bis zehn blockchain-orientierte Venture-Capital-Fonds zu investieren, wobei der Großteil der Fonds in den USA angesiedelt ist. Polychain und Bain Capital gehören bereits zu den Empfängern der ersten Kapitaltranche.
Blockchain-Investitionen weiterhin attraktiv
Trotz der Unsicherheiten in der Krypto-Branche und der regulatorischen Herausforderungen, über die wir oft in den Krypto-Nachrichten schreiben, bleibt Lennertz optimistisch. Tiedt betont, dass die Investition in Fonds es dem Unternehmen ermöglicht hat, den Schwankungen der Märkte besser standzuhalten. Sie sieht die Zukunft der Blockchain-Technologie vor allem in der B2B-Adoption sowie im Bereich DeFi.
Mit einer jährlichen Rendite von über 35 % bei den ersten beiden Fonds zeigt sich, dass Lennertz trotz der Volatilität des Marktes erfolgreich agiert. Blockchain-Investitionen machen inzwischen 10-12 % des Gesamtportfolios der Firma aus und werden weiter ausgebaut.