EZB senkt Zinssatz um 0,25 Prozent, von 3,50 auf 3,25
Foto: Alexandros Michailidis/Shutterstock
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, den Zinssatz erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent zu senken. Dies ist bereits die dritte Zinssenkung seit dem Rekordhoch im Juni, als der Zinssatz noch bei 4 Prozent lag.
Der Grund für die erneute Senkung liegt in der rückläufigen Inflation in der Eurozone und den wachsenden Sorgen über die schwächende Wirtschaft, besonders im verarbeitenden Gewerbe.
Inflation in den Niederlanden hoch, aber unter Kontrolle
Die Inflation, die im September 1,7 Prozent betrug, scheint unter Kontrolle zu sein. Erstmals seit langer Zeit liegt die Inflationsrate unter den von der EZB angestrebten 2 Prozent.
In Ländern wie den Niederlanden und Belgien ist die Inflation allerdings noch relativ hoch. In den Niederlanden beträgt die Inflationsrate 3,3 Prozent, während sie in Belgien bei 4,3 Prozent liegt.
Die EZB teilte in einer Stellungnahme mit, dass der „Desinflationsprozess gut im Zeitplan liegt“. Die Zinssenkung soll dazu beitragen, den Konsum von Verbrauchern und Unternehmen wiederzubeleben.
Zinssenkung soll Ausgaben ankurbeln
Obwohl die Inflation sinkt, sorgt sich die EZB um die schwächelnde Wirtschaft. Besonders das verarbeitende Gewerbe leidet unter rückläufiger Nachfrage. Unternehmen wie europäische Autobauer stehen vor sinkenden Exportaufträgen und möglichen Entlassungen.
Um diese Entwicklungen abzufedern, hat die EZB beschlossen, die Zinssätze weiter zu senken. Diese Maßnahme soll Unternehmen und Verbraucher motivieren, Kredite aufzunehmen und zu investieren. Besonders niedrige Hypothekenzinsen könnten den Immobilienmarkt beleben.
Einige ausländische Banken haben ihre Sparzinsen bereits gesenkt, während niederländische Banken wie ING, ABN AMRO und Rabobank noch keine Anpassungen vorgenommen haben.
Zinserhöhungen bremsten Inflation, schwächten aber die Wirtschaft
Die Zinserhöhungen seit 2022 zielten darauf ab, die Inflation zu bremsen, indem sie die Kreditaufnahme verteuerten und die Wirtschaft abkühlten. Dies war zwar wirksam, um Preissteigerungen zu kontrollieren, führte jedoch zu einer schwächeren wirtschaftlichen Aktivität.
Nun, da die Inflation nachlässt, kann die EZB ihren Fokus auf die Unterstützung der Wirtschaft legen. Präsidentin Christine Lagarde wies jedoch auf die Möglichkeit hin, dass die Inflation durch Lohnerhöhungen wieder leicht ansteigen könnte. Dennoch erwartet die EZB, dass sie unter 2 Prozent bleibt.
Diese Zinssenkung soll dazu beitragen, die wirtschaftlichen Probleme zu mildern, doch die geopolitischen Spannungen bleiben eine große Unsicherheit.