Polizei warnt vor Anlagebetrug mit Kryptowährungen
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In unseren Krypto-Nachrichten berichten wir häufig über Krypto-Betrug, wobei meist Fälle aus den USA im Fokus stehen. Dort sorgen spektakuläre Scams und millionenschwere Betrugsfälle regelmäßig für Schlagzeilen. Aber auch in Deutschland sind Anlegerinnen und Anleger vor solchen Machenschaften nicht gefeit. Die aktuelle Warnung der Dürener Kriminalpolizei zeigt, dass Betrüger gezielt deutsche Investoren ins Visier nehmen – besonders in Zeiten, in denen der Kryptomarkt boomt und viele auf schnelle Gewinne hoffen.
Betrüger nutzen Krypto-Hype für ihre Machenschaften
In den ersten drei Januarwochen wurden bereits sechs Fälle von Anlagebetrug registriert. Die Schäden belaufen sich auf hohe fünf- bis sechsstellige Beträge. Die Täter gehen äußerst raffiniert vor und nutzen psychologische Tricks, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen – häufig über das Internet oder per Telefon.
Besonders besorgniserregend ist, dass die Kriminellen gezielt die steigende Popularität von Kryptowährungen ausnutzen.
„Der Bitcoin hat kürzlich historische Höchststände erreicht, und viele Experten sprechen von einem sogenannten Bullenmarkt. Dies weckt bei vielen Anlegern Hoffnungen auf schnelle und hohe Gewinne – ein idealer Nährboden für Kriminelle, die sich das Vertrauen unerfahrener Anleger zunutze machen“, betont die Polizei.
Die Masche ist oft dieselbe: Betrüger locken mit vermeintlich sicheren Investitionen, sei es hochverzinstes Festgeld oder der Handel mit Kryptowährungen. Anfangs werden kleinere Einzahlungen getätigt, die angeblich hohe Renditen erzielen. In betrügerischen Apps oder auf professionellen Webseiten sehen die Opfer fiktive Gewinne. Doch um das Geld auszahlen zu können, werden immer weitere Zahlungen verlangt – für angebliche Steuern, Gebühren oder Sicherheitsmaßnahmen.
Polizei rät zur Vorsicht bei Online-Investitionen
Ein aktueller Fall zeigt, wie perfide die Täter vorgehen: Ein 50-jähriger Dürener investierte knapp 100.000 Euro in ein angeblich lukratives Festgeldangebot. Erst ein Hinweis seiner Hausbank deckte den Betrug auf. Ähnlich erging es einer 48-jährigen Frau aus Nörvenich, die über Monate hinweg einen sechsstelligen Betrag in Kryptowährungen investierte und schließlich alles verlor.
Die Polizei rät dringend zur Vorsicht: Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Solana bieten durch ihre Anonymität auch Betrügern eine Plattform. Anleger sollten Angebote genau prüfen und niemals Geld an unbekannte Anbieter überweisen.
Bevor man in ein Krypto-Projekt investiert, sollte man stets DYOR („Do Your Own Research“) betreiben. Dazu gehört:
- Projektteam überprüfen: Wer steht hinter dem Projekt? Sind die Gründer und Entwickler bekannt, und haben sie eine nachweisbare Erfolgsbilanz in der Krypto-Welt?
- Aktivität auf Social Media & Community-Kanälen: Schau dir an, wie aktiv das Projekt auf X, Telegram oder Discord ist. Ein seriöses Projekt interagiert transparent mit seiner Community und liefert regelmäßige Updates.
- Whitepaper & Roadmap lesen: Gibt es ein klares Konzept und realistische Ziele? Oder sind die Versprechen zu schön, um wahr zu sein?
- On-Chain-Daten prüfen: Über Plattformen wie Etherscan oder BscScan kann man die Token-Transaktionen nachverfolgen.
- Bewertungen und Erfahrungen anderer Anleger: Was schreiben unabhängige Analysten und Krypto-Experten über das Projekt?
Und ganz wichtig: Wenn es zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meistens ein Betrug. Unrealistisch hohe Renditen, garantierte Gewinne oder drängende Verkaufsstrategien sind klare Warnsignale.