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Seit den Höchstständen im Dezember haben große Technologieunternehmen erhebliche Verluste erlitten:
- Nvidia verlor 43 % an Kurswert,
- Tesla stürzte um 55 % ab,
- Apple musste 35 % einbüßen,
- Google sank um 32 %,
- Microsoft verzeichnete ein Minus von 26 %,
- Amazon fiel um 33 %.
Kurz gesagt: Die Tech-Giganten litten massiv unter dem Handelskrieg, den Donald Trump auslöste, und der daraus resultierenden Unsicherheit.
Mittlerweile hat der sogenannte Magnificent Seven Index – bestehend aus den größten Techunternehmen – bereits wieder 14 % zugelegt. Die Erholung ist in vollem Gange. Aber warum eigentlich?
Warum steigen die Tech-Giganten wieder?
Bemerkenswert ist, dass die Erholung trotz anhaltender Unsicherheiten über Trumps Politik stattfindet. Trump behauptet beispielsweise, in intensiven Verhandlungen mit China zu stehen, während Xi Jinping erklärt, dass es keine Gespräche gebe.
In an interview with Time, Trump insisted that the U.S. is less than a month away from from potentially hundreds of trade deals, and that Xi Jinping has called him to talk business. https://t.co/hqyuQfK3pL
— Axios (@axios) April 25, 2025
Wem soll man also glauben? Trumps Glaubwürdigkeit ist umstritten, doch auch Xi ist bekannt dafür, gelegentlich die Wahrheit zu verdrehen.
Sollte es tatsächlich keine Verhandlungen geben, keine Einigung über die Zölle erzielt werden, die US-Notenbank noch keine Zinssenkungen planen, die Unternehmensgewinne enttäuschen und Analysten weiterhin vor einer Rezession warnen – warum steigen dann die Aktienkurse?
Unter diesen Umständen wäre ein weiterer Kursrückgang logischer gewesen. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die vorherigen Verluste extrem hoch waren – eine Erholungsbewegung ist in solchen Fällen nicht ungewöhnlich.
Ob es sich nur um eine kurzfristige Erholung handelt oder den Beginn eines nachhaltigen Aufwärtstrends, bleibt abzuwarten. Möglich ist auch, dass der Markt das schlechte Nachrichtenumfeld bereits vollständig eingepreist hat.
S&P 500 steigt um 13 % in zwei Wochen
In den vergangenen zwei Wochen legte der S&P 500 um beeindruckende 13 % zu. Wahrscheinlich trägt die vorsichtige Entspannung der Rhetorik in Bezug auf den Handelskrieg dazu bei. Trump deutete an, dass die Importzölle gegenüber China letztlich deutlich geringer ausfallen könnten.
Zudem kursieren Gerüchte, dass der Finanzminister Scott Bessent regelmäßig mit Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank, über die Geldpolitik berät. Dies nährt Spekulationen über mögliche baldige Zinssenkungen.
Scott Bessent on Bloomberg:
“Chair Powell and I have breakfast every week. We discuss a wide range of things, and we are a long way from any ‘break the glass’ situation.”
Bessent and Powell meeting every week. pic.twitter.com/A0eHYMpFkO
— Geiger Capital (@Geiger_Capital) April 15, 2025
Bislang präsentiert sich die US-Wirtschaft jedoch solide:
- Die Arbeitslosenquote liegt bei niedrigen 4,2 %.
- Die Zahl neuer Arbeitslosenanträge sinkt.
Damit gibt es aktuell keinen akuten Handlungsdruck für Zinssenkungen. Nur bei einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit – auf 5 % oder 6 % – könnte sich das ändern. Doch bisher deutet nichts auf eine solche Entwicklung hin.