Großbritannien und USA schließen zur Schweiz im Vermögensmarkt auf
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Wir berichten oft über die Schweiz in den Krypto-Nachrichten. Wie viele andere Länder bietet sie Vor- und Nachteile für Investoren und Unternehmen. Doch laut einer neuen Studie des Beratungsunternehmens Deloitte, verliert die Schweiz zunehmend an Attraktivität für vermögende Privatkunden. Nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse im Jahr 2023 hat das Vertrauen in den Schweizer Finanzplatz spürbar gelitten, was sich negativ auf die Vermögenszuflüsse ins Land auswirkt.
Schweiz bleibt führend, doch Großbritannien und USA holen auf
Mit ausländischen Vermögenswerten im Wert von 2,2 Billionen US-Dollar verteidigt die Schweiz ihre Spitzenposition. Doch der Vorsprung gegenüber der Konkurrenz ist geschrumpft: Großbritannien und die USA haben deutlich aufgeholt und verwalten mittlerweile ähnliche Volumina an ausländischen Vermögenswerten. Insbesondere Großbritannien liegt mit nur 8 Milliarden Dollar Abstand auf Platz zwei, gefolgt von den USA.
Die Studie verdeutlicht, dass das internationale Marktvolumen seit 2018 relativ stabil geblieben ist. Jedoch hat sich die geografische Verteilung der verwalteten Vermögenswerte verschoben. Während Panama und die Karibik Marktanteile verloren haben, konnten Großbritannien und die USA in den letzten Jahren signifikant zulegen. Beide Länder verwalten nun jeweils rund 21 Prozent der globalen Vermögenswerte – ein Niveau, das die Schweiz ebenfalls erreicht.
Vertrauensverlust und schwindende Vorteile der Schweiz
Ein wesentlicher Grund für den Vertrauensverlust in die Schweiz ist der Zusammenbruch der Credit Suisse im Jahr 2023. Dieses Ereignis hat das Image des Schweizer Finanzsystems, das traditionell als sicherer Hafen galt, erschüttert. Insbesondere Kunden aus Europa und dem Nahen Osten haben daraufhin Gelder abgezogen, und die Zuflüsse aus diesen Regionen haben sich seither nicht vollständig erholt.
Zusätzlich haben frühere Alleinstellungsmerkmale der Schweiz wie niedrige Steuern, Rechtssicherheit und politische Neutralität an Bedeutung verloren.
Was Kryptowährungen angeht, bleibt die Schweiz steuerlich attraktiv, doch es gibt Herausforderungen, besonders in der Regulierung. Um ihre führende Position zu sichern, muss die Schweiz ihre Regularien anpassen und verstärkt auf technologische Innovationen setzen, um im globalen Wettbewerb weiterhin vorne mitzuspielen.