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An der US-Börse vollzieht sich derzeit eine bemerkenswerte Entwicklung. Während fast alle anderen Aktien am gestrigen Handelstag zulegen konnten, gerieten die Tech-Giganten massiv unter Druck. Unternehmen wie Nvidia, Google, Tesla, Amazon und Meta verzeichneten allesamt erhebliche Verluste.

Was passiert mit den Tech-Riesen?
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
- Tesla: -50 %
- Nvidia: -22 %
- Microsoft: -19 %
- Meta: -20 %
- Amazon: -20 %
- Alphabet (Google): -21 %
Das Wirtschaftsmagazin Barron’s fasste die Lage treffend zusammen: Die „Großen Sieben“ stehen symbolisch im „Ausverkauf“.
Noch zu Beginn des Jahres 2025 galten diese Unternehmen als unbesiegbare Börsenstars. Doch in den letzten Wochen hat sich die Stimmung deutlich eingetrübt – maßgeblich beeinflusst durch die Wirtschaftspolitik von Donald Trump.
Warum sind Tesla und Nvidia so stark gefallen?
Technologieaktien, die über längere Zeit stark gestiegen sind, neigen dazu, im Verhältnis zu ihren tatsächlichen Unternehmensgewinnen überbewertet zu werden.
Im Fall von Nvidia beispielsweise waren die Erwartungen an zukünftige Gewinne so hoch, dass der Kurs praktisch auf diese Prognosen vorausgelaufen ist.
Das Problem: Selbst kleinste negative Wirtschaftsdaten oder Marktsignale können dann massive Verkaufswellen auslösen. Genau das passierte, als sich die US-Wirtschaftsdaten im ersten Quartal 2025 leicht verschlechterten und Donald Trump mit seinen wirtschaftspolitischen Maßnahmen zusätzlich Unsicherheit schürte.
Trump scheint eine kurzfristige Rezession in den USA in Kauf zu nehmen – ein Szenario, das die Unternehmensgewinne erheblich beeinträchtigen könnte. Diese Aussicht veranlasste viele Investoren, ihr Kapital umzuschichten.
Kapitalströme wechseln Richtung Europa und China
Infolge dieser Unsicherheiten flossen erhebliche Geldmengen aus dem US-Markt ab und wurden verstärkt in Europa und China investiert. Die Kombination aus einer teuren US-Börse und wirtschaftlicher Unsicherheit ließ Investoren nach alternativen Anlagemöglichkeiten suchen.
Dieses Kapital kann jederzeit zurück in die USA strömen – allerdings bedarf es dafür eines positiven Impulses, der die Marktstimmung wieder stabilisiert.
Bitcoin und Gold im Fokus
Auch auf den Kryptomärkten zeigt sich eine interessante Entwicklung:
- Im vierten Quartal 2024 floss viel Kapital in Bitcoin.
- Nun verlagert sich das Anlegerinteresse zunehmend auf Gold, das als sicherer Hafen gilt.
Sollten Investoren jedoch in den kommenden Monaten beginnen, Gewinne aus Gold umzuschichten, könnte das Kapital teilweise wieder in Bitcoin fließen und dessen Kurs wieder nach oben treiben.