Frohes Halloween! Schauen wir zurück auf einige Krypto-Horrorstories
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Die Krypto-Industrie ist ein Ort, an dem an jeder Ecke Gefahren lauern. Hier gibt es zahlreiche Horrorgeschichten, die zwar keiner erleben möchte, aber aus denen man wichtige Lektionen lernen kann. Zum Glück können wir heute darauf zurückblicken und uns an den Fehlern anderer orientieren.
Bestohlen vom eigenen Sohn
Die erste Horrorgeschichte handelt von einem hinterlistigen Sohn, der seinen Vater bestahl. Es ist wichtig, stets darauf zu achten, wem man vertraut. Leider sind es nicht immer nur Fremde, sondern manchmal auch Menschen aus der Familie, von denen man es nicht erwartet.
In Washington erlebte ein älterer Mann genau das, als sein eigener Sohn ihm heimlich Beruhigungsmittel in den Tee mischte und ihm 400.000 Dollar in Krypto stahl. Ironischerweise war es der Sohn, der den Vater ursprünglich zum Krypto-Investieren ermutigt hatte.
Im Jahr 2022 beschloss der Sohn, Liam Ghershony (24 Jahre alt), dass sein Vater kein Recht mehr auf das Krypto-Vermögen habe. Deshalb besuchte er seinen Vater und bot ihm eine Tasse Tee mit einer hohen Dosis Benzodiazepin an. Der Vater wurde fast sofort bewusstlos, und der Sohn nutzte die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) des Vaters, um den Krypto-Zugang zu übernehmen.
Ghershony erwartete, dass sein Vater bald wieder aufwachen würde, doch das geschah erst zwei Tage später, nachdem jemand die Polizei alarmiert hatte. Der Vater wurde schwer dehydriert und mit Organproblemen gefunden und ins Krankenhaus gebracht, während der Sohn verhaftet wurde. Der Vater erholte sich und erhielt seine Token zurück, während der Sohn ins Gefängnis musste.
Entführt und bestohlen
Eine weitere Geschichte von Verrat ereignete sich 2017 in Manhattan. Louis Meza plante einen Überfall auf einen vermeintlichen Freund, der mehr als eine Million Dollar in Ethereum (ETH) besaß. Dafür engagierte Meza Komplizen, die beim Raub halfen.
Meza lockte das Opfer zunächst in einen busähnlichen Uber, wo es entführt und um Hausschlüssel, Passwörter und Krypto-Zugangsdaten gebracht wurde. Während das Opfer festgehalten wurde, drang Meza mit Komplizen in dessen Wohnung ein und stahl 1,8 Millionen Dollar in ETH.
Glücklicherweise gelang es dem Opfer, zu entkommen, was zur Verhaftung der Kriminellen führte. Der Großteil der Token konnte wiederhergestellt werden.
Geschwätzige Investoren erwischt
Auch in den Niederlanden gibt es eine Krypto-Horrorgeschichte. 2021 wurde ein Mann von Kriminellen überfallen und misshandelt, nachdem sie von seinen Kryptobeständen und seiner Adresse erfahren hatten.
Drei Männer verkleidet als Techniker betraten sein Haus und gaben vor, ein Problem lösen zu wollen. Bald zwangen sie ihn jedoch, seine Passwörter und privaten Schlüssel preiszugeben. Das Opfer erklärte:
„Sie haben mir wortwörtlich den Code herausgeschlagen.“
Er gab auch zu, dass er oft mit Bekannten über seinen Kryptobesitz gesprochen hatte, was den Kriminellen offenbar die nötigen Informationen lieferte. Die drei Täter flüchteten, doch die Token wurden während der Transaktion eingefroren.
Vielleicht ein Zombie?
Eine weitere Krypto-Horrorgeschichte dreht sich um den möglicherweise inszenierten Tod von Gerald Cotten, dem Gründer und CEO der bankrotten kanadischen Kryptobörse Quadriga.
Cotten gilt seit 2018 offiziell als tot, doch ehemalige Nutzer von Quadriga forderten eine gerichtliche Exhumierung seines Körpers, um sicherzustellen, dass er tatsächlich tot ist. Cotten wird als Gründer eines Ponzi-Betrugs gesehen und schuldet rund 190 Millionen Dollar an Kryptowährungen an über 115.000 Kunden.
Cotten soll in Indien an Komplikationen durch die Crohn-Krankheit verstorben sein, die in der Regel nicht tödlich ist. Skepsis entstand, als herauskam, dass er der einzige Inhaber der Passwörter für die Krypto-Storage der Börse war.
Cottens Witwe, Jennifer Robertson, musste nach dem Skandal 12 Millionen Dollar an Vermögenswerten abgeben und erklärte, nichts von den Taten ihres Mannes gewusst zu haben. Gläubiger forderten über 303 Millionen Dollar, doch nach dem Bankrott erhielten sie nur 13 Prozent davon zurück.
Verlust privater Schlüssel führt zu Milliardenverlust
Eine der bekanntesten Krypto-Horrorgeschichten handelt von privaten Schlüsseln. James Howells, ein britischer Computeringenieur, der 2013 8.000 BTC kaufte, warf im Sommer jenes Jahres versehentlich die Festplatte mit den privaten Schlüsseln zu seinem Bitcoin (BTC) Wallet in den Müll.
Seitdem sucht Howells nach der Festplatte und vermutet, dass sie auf einer Mülldeponie in Newport vergraben ist. Er versuchte 2022 erneut, eine Genehmigung zur Bergung zu erhalten, die jedoch abgelehnt wurde.
Dies zeigt, wie wichtig die sorgfältige Aufbewahrung der privaten Schlüssel ist. Schätzungsweise 3,7 Millionen Bitcoins sind für immer verloren, weil Passwörter vergessen wurden.
Diese Krypto-Horrorgeschichten sind ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig Sorgfalt im Umgang mit Krypto ist. Behalte sie im Hinterkopf!