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Im Vereinigten Königreich wurde ein Mitarbeiter der National Crime Agency (NCA) angeklagt wegen des mutmaßlichen Diebstahls von 50 Bitcoin (BTC). Die Kryptowährung, die jetzt einen Wert von mehr als 3,5 Millionen Euro hat, soll 2017 während einer Untersuchung unterschlagen worden sein.
Ehemaliger NCA-Agent vor Gericht
Der Verdächtige, Paul Chowles (42) aus Bristol, wurde von der NCA, dem britischen Äquivalent des FBI, mit ganzen 15 Anklagen belastet. Diese umfassen elf Fälle des Verbergens, Verschleierns oder Konvertierens von kriminell erworbenen Eigentümern. Drei Anklagen betreffen das Erlangen, Nutzen oder Besitzen von kriminellem Vermögen. Die letzte Anklage ist ein Verdacht auf Diebstahl.
Laut der Polizei von Merseyside soll Chowles die Bitcoin in seinen Besitz gebracht haben, als er Hauptermittler in der strafrechtlichen Untersuchung zu Silk Road 2.0 war. Chowles‘ Untersuchung richtete sich speziell auf eine führende Figur, Thomas White, von Silk Road 2.0, der Fortsetzung der illegalen Handelsseite von Ross Ulbricht. White wurde 2019 zu fünf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Seine Strafe kam nicht nur wegen seiner Rolle bei Silk Road 2.0, sondern auch weil auf seinem Laptop Kinderpornografie gefunden wurde.
Anstatt die gestohlenen Bitcoin an die Behörden zu übergeben, soll Chowles sie selbst behalten haben. Damals hatte die Kryptowährung einen Wert von fast 60.000 Pfund (71.000 Euro), aber mittlerweile hat die Beute von 50 BTC einen Wert von mehr als 3 Millionen Pfund (3,5 Millionen Euro).
Skandal innerhalb der Ermittlungsbehörden
Der Fall gegen den ehemaligen NCA-Agenten ist eine Blamage für die Integrität der Ermittlungsbehörden, die sich mit der Bekämpfung von Cyberkriminalität und finanziellem Missbrauch innerhalb des Kryptomarktes beschäftigen. Die NCA spielt eine Schlüsselrolle bei der Aufdeckung digitaler Kriminalität, einschließlich betrügerischer Krypto-Transaktionen und Geldwäschepraktiken über Dezentralisierte Finanzen (DeFi).
Die britische Staatsanwaltschaft (Crown Prosecution Service) hat erklärt, dass sie einen fairen Prozess gewährleisten will. Malcolm McHaffie, Leiter der Sonderabteilung für Kriminalität, erklärte: „Strafrechtliche Verfahren gegen diesen Verdächtigen sind jetzt aktiv und er hat das Recht auf einen fairen Prozess.“
Er rief zudem zur Zurückhaltung beim Teilen von Informationen auf, die den Rechtsgang beeinflussen könnten.
Weitere Details zu dem Fall sind nicht bekannt. Der bevorstehende Gerichtsprozess wird zeigen, ob Chowles sich tatsächlich des Bitcoin-Diebstahls schuldig gemacht hat. Chowles muss am 25. April vor dem Liverpool Magistrates‘ Court erscheinen.
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