Sicherheitsexperte warnt vor „Mega-Hacks“ bei Krypto-Fonds
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Wenn von Hackern die Rede ist, die sich auf Kryptowährungen konzentrieren, fällt oft auch der Name Nordkorea. Immer wieder werden sowohl kleinere als auch größere Hacks aus diesem Land gemeldet. Besonders berüchtigt ist die Hackergruppe Lazarus, die bereits Kryptowährungen im Wert von Hunderten Millionen Dollar gestohlen hat. Während sich diese Betrüger bisher hauptsächlich auf Krypto-Börsen konzentrierten, könnten sie bald ihr Augenmerk auf Bitcoin (BTC) Exchange Traded Funds (ETFs) richten.
BTC-ETFs als mögliches nächstes Ziel von Krypto-Hacks
In einem exklusiven Interview mit der Krypto-Nachrichtenseite Cointelegraph äußerte sich Michael Pearl, Vizepräsident des Sicherheitsunternehmens Cyvers, zu den potenziellen Gefahren.
„Kürzlich hat das FBI begonnen, vor nordkoreanischen Hackern zu warnen. Sie werden versuchen, in ETFs einzudringen, um Gelder zu stehlen. Die Fonds lagern ihre Bitcoins irgendwo, und Sie können sicher sein, dass bereits jemand plant, wie man diese stehlen kann.“
Der Grund für diese Verschiebung des Fokus könnte darin liegen, dass mit einem Angriff auf ETFs eine enorme Menge Geld auf einen Schlag gestohlen werden könnte. Laut der Datenwebsite Dune verwalten die Bitcoin-ETFs derzeit ein Vermögen von 52,1 Milliarden US-Dollar.
Auswirkungen auf die Beteiligten bei BTC-ETFs
Wenn sich Hacker auf diese ETFs konzentrieren, könnte dies weitreichende Konsequenzen haben. Zunächst müssten Sicherheitslücken geschlossen werden, was große Herausforderungen für die Kryptoindustrie mit sich bringen würde. Sollten größere Hacks stattfinden, würde automatisch mehr Aufmerksamkeit von Regulierungsbehörden auf den Kryptobereich gelenkt. Pearl geht davon aus, dass dies zu einer verstärkten Regulierung führen könnte. Auch die betroffenen Unternehmen, die in ETFs investieren, wären gefährdet. Dazu sagte Pearl:
„Es betrifft nicht nur die ETF-Anbieter, sondern auch das gesamte Umfeld und alle Unternehmen, die mit ihnen zusammenarbeiten. Die Sicherheitslücken bei ETFs müssen schnell geschlossen werden, sonst werden wir massive Hacks erleben.“
230 Millionen Dollar bei großem Hack gestohlen
Obwohl die ETFs bisher verschont geblieben sind, gab es Anfang des Jahres bereits einen großen Hack bei einer Krypto-Börse. Im Juli erlitt die indische Börse WazirX den zweitgrößten Hack des Jahres, bei dem insgesamt 230 Millionen US-Dollar aus den Wallets der Börse gestohlen wurden.
Laut Pearl hat der WazirX-Hack dazu geführt, dass große Institute ihre Sicherheitsvorkehrungen überdenken. Er bedauert jedoch, dass dieses Bewusstsein einen so hohen Preis gekostet hat.