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Während die Vereinigten Staaten auf dem Weg zu einer nationalen Bitcoin (BTC) Reserve sind, fasst Bitcoin in Europa noch nicht wirklich Fuß. Obwohl in Europa durchaus Nachfrage nach Kryptodiensten und -produkten besteht, bleibt die Krypto-Adoption ein langsamer Prozess. Warum hinkt Europa hinterher?
Europa bleibt bei Bitcoin-Adoption zurück
Der amerikanische Präsident Donald Trump hat Anfang März einen Plan für eine Strategic Bitcoin Reserve unterzeichnet, ein großer Schritt in der Bitcoin-Adoption. Seit Trumps Sieg bei den Präsidentschaftswahlen im November übertrifft Bitcoin andere Vermögenswerte, teilt Bitcoin-Experte Thomas Fahrer auf X mit. Ein nationaler BTC-Vorrat in den USA könnte die Währung weiter nach oben treiben. In Europa bleibt es hingegen auffallend still. Es gibt relativ wenige Unternehmen, die Bitcoin besitzen oder kryptobezogene Dienste oder Produkte anbieten. Die Nachfrage nach Kryptodiensten ist zudem größer als europäische Finanzinstitute einschätzen, wie aus einem aktuellen Forschungsbericht von Bitpanda hervorgeht.
Europäische Regulierung ist fragmentiert
Im Jahr 2024 hat die Europäische Union neue Gesetze und Vorschriften implementiert, die sogenannte Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA). Das Ziel war nicht nur, Verbraucher besser zu schützen, sondern auch einen klaren regulatorischen Rahmen für Unternehmen im Kryptosektor zu schaffen. Trotz der Einführung von MiCA bleibt die Regulierung rund um Krypto in Europa fragmentiert. Der amerikanische Kapitalmarkt ist im Vergleich zum europäischen Markt viel einheitlicher. Zudem besteht Europa aus Ländern mit großen Unterschieden und eigenen lokalen Regierungen, was eine Herausforderung für die Schaffung einheitlicher Vorschriften darstellt. Elisenda Fabrega, Generalberaterin beim spanischen Kryptounternehmen Brickken, denkt, dass dies der Grund ist, warum Europa zurückliegt.
„Dieses Zögern spiegelt eine tiefere strukturelle Spaltung wider, verwurzelt in Regulierung, institutionellen Signalen und Marktreife“, erklärt Fabrega.
BlackRock weckt Vertrauen europäischer Investoren
Dass die Krypto-Adoption in Europa langsam verläuft, bedeutet nicht, dass die Entwicklung stillsteht. Es gibt derzeit 160 Börsenprodukte für digitale Vermögenswerte, darunter Anlageprodukte von Bitcoin, aber auch von Ethereum (ETH). Vor weniger als einer Woche betrat Vermögensverwalter BlackRock den europäischen Markt mit einem Bitcoin Exchange-Traded Product (ETP). Dieses Produkt richtet sich sowohl an institutionelle als auch an private Investoren. Da BlackRock den größten Bitcoin-Fonds in den USA hat, wird der Vermögensverwalter möglicherweise das Vertrauen europäischer Investoren wecken.