Foto: rafapress /Shutterstock
Der österreichische Krypto-Broker Bitpanda hat einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung vollständiger EU-weiten Regulierung gemacht. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) in Österreich hat dem Wiener Fintech die dritte Lizenz im Rahmen der „Markets in Crypto-Assets Regulation“ (MiCA) erteilt. Nach der BaFin in Deutschland und der MFSA in Malta ist dies bereits die dritte Genehmigung des Unternehmens unter dem neuen EU-weiten Regulierungsrahmen – und ein klares Signal für Bitpandas Ambitionen in Europa.
Einheitliche Regeln, mehr Vertrauen
MiCA, die seit Ende 2024 vollständig in Kraft ist, verfolgt das Ziel, einheitliche Standards für Krypto-Dienstleister in der gesamten Europäischen Union zu schaffen. Im Mittelpunkt stehen Markttransparenz, Verbraucherschutz und regulatorische Klarheit – drei Aspekte, die bislang in der Krypto-Branche oft zu kurz kamen. Mit einer gültigen MiCA-Lizenz dürfen Anbieter wie Bitpanda ihre Dienstleistungen – darunter Handel, Verwahrung, Staking oder Sparpläne – legal und rechtssicher in allen EU-Mitgliedsstaaten anbieten.
Bitpanda is the first major player to secure the MiCAR license from Austria’s FMA 🇦🇹
This marks its third MiCAR license after Germany and Malta – another step towards building the most regulated crypto platform in Europe. pic.twitter.com/gii43mvo8H
— Bitpanda (@Bitpanda_global) April 10, 2025
Bitpanda ist damit nicht nur das erste österreichische Unternehmen mit einer vollständigen MiCA-Zulassung, sondern zählt europaweit zu den Vorreitern bei der Umsetzung der neuen Vorschriften. Für Eric Demuth, CEO und Mitgründer von Bitpanda, ist dies eine konsequente Fortsetzung dessen, woran die Plattform seit jeher glaubt: Regulierung. Er erklärt dazu:
„Schon vor MiCA waren wir eine der am stärksten regulierten Krypto-Plattformen in Europa – mit über zehn verschiedenen Lizenzen. Heute setzen wir diesen Weg fort und wurden erfolgreich von drei verschiedenen Aufsichtsbehörden in drei Ländern geprüft. “
Fortschritt mit Herausforderungen
Der Weg zu einer einheitlichen Regulierung von Kryptowährungen ist jedoch nicht ganz ohne Stolpersteine. Zwar soll MiCA ein harmonisiertes Regelwerk schaffen, doch interpretieren nationale Aufsichtsbehörden die Bestimmungen teilweise unterschiedlich. Dass Bitpanda trotz EU-weitem Passporting drei einzelne Lizenzen beantragt hat, wirft Fragen auf: Warum ist zusätzlicher Aufwand nötig, wenn MiCA doch grenzüberschreitende Geschäftstätigkeit im Bereich Kryptowährungen ermöglichen soll?
Diese Uneinheitlichkeit könnte für kleinere Anbieter ein Wettbewerbsnachteil sein und das eigentliche Ziel der Harmonisierung verwässern. Dennoch zeigt Bitpanda, wie eine proaktive Auseinandersetzung mit Regulierung auch Chancen birgt: Wer frühzeitig auf Compliance setzt, kann sich langfristig als zuverlässiger Anbieter etablieren und regulatorischen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz sichern.
Ein konkretes Beispiel für die Auswirkungen von MiCA ist der Rückzug von Stablecoins wie Tether (USDT) von europäischen Börsen. Darüber haben wir vor Kurzem in unseren Nachrichten berichtet: Plattformen wie Binance und Crypto.com haben den Handel mit USDT eingestellt, da dieser die MiCA-Anforderungen an Transparenz und Lizenzierung nicht erfüllt. Anbieter, die sich nicht an die neuen Vorgaben halten, riskieren den Verlust ihrer Zulassung für den gesamten EU-Markt.
Vor diesem Hintergrund gewinnt Bitpandas dritte MiCA-Lizenz an Bedeutung. Die Zulassung durch die österreichische FMA stärkt die Position des Unternehmens im europäischen Markt und zeigt, wie wichtig es ist, regulatorische Anforderungen frühzeitig umzusetzen.