Warnung vor Bargeld-Abschaffung: Risiken trotz Kryptowährungen & CBDC
Foto: patoouu pato/Shutterstock
Die Deutsche Bundesbank hat kürzlich vor den gesellschaftlichen Risiken einer Abschaffung von Bargeld gewarnt und dabei die zunehmende Bedeutung digitaler Bezahlmittel und damit auch Währungen wie Bitcoin (BTC) und digitaler Zentralbankwährungen (Central Bank Digital Currency, CBDC) in den Fokus genommen. Trotz der wachsenden Popularität dieser digitalen Alternativen betont die Bundesbank, dass Bargeld weiterhin eine unverzichtbare Rolle in der Gesellschaft spielt.
Digitale Währungen und ihre Einschränkungen
In den letzten Jahren hat die Nutzung von Kryptowährungen wie Bitcoin und die Diskussion um digitale Zentralbankwährungen stark zugenommen. Diese digitalen Zahlungsmittel bieten viele Vorteile, wie schnelle Transaktionen, globale Verfügbarkeit und erhöhte Sicherheit durch Blockchain-Technologie. Wie wir in den Nachrichten rund um Regierung und Regulierung immer öfter lesen, arbeitet die Europäische Zentralbank (EZB) beispielsweise intensiv an der Entwicklung eines digitalen Euro, der als Ergänzung zum physischen Geld dienen soll.
Trotz dieser Entwicklungen betont die Bundesbank in einem Thesenpapier, gegenüber der Berliner Morgenpost die wichtigen Funktionen von Bargeld, die durch digitale Währungen nicht vollständig ersetzt werden können. Ein zentraler Punkt ist die Inklusion: Während digitale Währungen ein hohes Maß an technologischem Wissen und Zugang zu digitalen Endgeräten erfordern, bleibt Bargeld ein einfaches und für alle zugängliches Zahlungsmittel. Dies ist besonders wichtig für Bevölkerungsgruppen, die keinen Zugang zu digitalen Technologien haben oder sich in ländlichen Regionen mit schlechter Internetversorgung befinden.
Risiken der Abhängigkeit von digitalen Zahlungen
Die Bundesbank weist auch auf die Risiken hin, die mit einer vollständigen Abkehr vom Bargeld verbunden sind. Digitale Währungen, einschließlich Kryptowährungen und CBDCs, sind stark von technischen Infrastrukturen abhängig. Bei Systemausfällen, Hackerangriffen oder staatlichen Eingriffen könnten Verbraucher den Zugang zu ihrem Geld verlieren. Bargeld bietet hier eine verlässliche Alternative, die unabhängig von digitalen Netzwerken funktioniert.
Zudem könnte eine rein digitale Zahlungslandschaft zu einem Verlust der Privatsphäre führen. Während Transaktionen mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen oft als anonym gelten, ist die Nachverfolgbarkeit bei digitalen Zentralbankwährungen deutlich höher. Dies könnte zu einer verstärkten Überwachung der Bürger führen und das Vertrauen in das Finanzsystem beeinträchtigen.
Die Bundesbank plädiert daher für eine ausgewogene Koexistenz von Bargeld und digitalen Zahlungsmethoden. Obwohl digitale Währungen zweifellos eine wichtige Rolle in der Zukunft des Zahlungsverkehrs spielen werden, sollten ihre Einführung und Verbreitung nicht auf Kosten der Wahlfreiheit und der gesellschaftlichen Funktionen von Bargeld erfolgen.