Krypto-Betrüger Horst Jicha flieht vor US-Behörden
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Betrugsfälle in der Kryptowelt sind leider keine Seltenheit, wie wir regelmäßig in unseren Krypto-Nachrichten schreiben. In diesem Fall jedoch steht ein Landsmann im Fokus. Der deutsche Staatsbürger Horst Jicha, der wegen seiner Beteiligung an einem 150-Millionen-Dollar-Kryptobetrug angeklagt ist, ist aus dem Hausarrest in New York City geflohen. Jicha, der unter Auflagen freigelassen wurde, wird nun von den US-Behörden gesucht, nachdem er nicht vor Gericht erschienen ist.
Hintergrund des Falls
Jicha wurde im Dezember 2023 in Miami verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, die Plattform USI Tech gegründet zu haben, ein angeblich legales Krypto-Investmentprogramm, das jedoch als Ponzi-Schema entlarvt wurde. Jicha versprach Investoren Renditen von 140 % in nur 140 Tagen. In Wirklichkeit handelte es sich um ein mehrstufiges Schneeballsystem, bei dem Investoren andere anwerben mussten, um Provisionen zu verdienen.
„In Wirklichkeit war die Plattform nur eine Fassade, und als Fragen aufkamen, stahl Jicha Millionen von den Geldern seiner Investoren und floh aus dem Land“, sagte James Smith, stellvertretender Direktor des FBI.
Im Januar 2024 wurde Jicha gegen eine Kaution von 5 Millionen Dollar aus der Haft entlassen. Seine Kaution wurde teilweise von seiner Partnerin und seinen Kindern garantiert. Jicha durfte sich nur in New York City oder Long Island aufhalten und war verpflichtet, seine Reisedokumente abzugeben.
Flucht und rechtliche Konsequenzen
Am 3. Oktober bemerkten die Behörden, dass Jichas Fußfessel nicht funktionierte. Er wurde aufgefordert, zur Überprüfung zu erscheinen, kam der Aufforderung jedoch nicht nach. Mehr als 26 Stunden nach der Störung meldeten die Behörden den Vorfall an die Staatsanwaltschaft. Nun ist Jicha auf der Flucht, und die Behörden haben eine aktive Fahndung eingeleitet.
Die Staatsanwaltschaft will die 4 Millionen Dollar, die von Jichas Familie garantiert wurden, einziehen. Zudem wurde eine Million Dollar in bar hinterlegt, um die Kaution zu sichern. Jicha hätte vor Gericht erscheinen sollen, um sich wegen mehrerer Anklagen wegen Wertpapierbetrugs zu verantworten. Sein genauer Aufenthaltsort ist unbekannt, aber es wird vermutet, dass er sich möglicherweise in Europa aufhält.
Der Krypto-Betrug von USI Tech verursachte Verluste von etwa 150 Millionen Dollar. Jicha soll große Mengen der ergaunerten Gelder in Form von Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) auf private Konten transferiert haben. Als USI Tech Anfang 2018 unter regulatorischen Druck geriet, stellte das Unternehmen seine US-Operationen abrupt ein, wodurch Investoren keinen Zugriff mehr auf ihre Gelder hatten.