Deutschlands unkluger Umgang mit beschlagnahmtem Bitcoin
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Wir haben darüber bereits mehrfach in den Kryptonachrichten geschrieben: Anfang 2024 hatten deutsche Behörden eine außergewöhnliche Gelegenheit – einen Schatz von 50.000 Bitcoins, den sie im Rahmen einer groß angelegten Beschlagnahmung sicherstellen konnten. Doch statt diese digitale Goldgrube als Anlage zu halten, entschied man sich im Juli 2024 für den sofortigen Verkauf dieser BTC-Menge. Ein Schritt, der in der Kryptogemeinschaft und bei deutschen Bürgern, die das Geschehen kritisch verfolgten, für Kopfschütteln und Häme sorgte. Denn: Der Verkauf erfolgte zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt und brachte für deutsche Steuerzahler ein Milliardendefizit mit sich.
Ein unkluger Verkaufszeitpunkt: Bitcoin am Tiefpunkt des Marktes
Statt von der langfristigen Kursentwicklung des Bitcoins zu profitieren, entschieden sich die Behörden für eine schnelle Liquidation ihrer BTC-Bestände – und das in einem Moment, als der Markt auf einem Tiefpunkt angelangt war. Mit einem Verkaufspreis von etwa 58.000 US-Dollar pro Bitcoin generierte die Bundesrepublik zu diesem Zeitpunkt Erlöse von nur rund 2,9 Milliarden US-Dollar. Diese Entscheidung führte letztlich zu einem Verlust potenzieller Gewinne in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar, denn nur wenige Monate später stieg der Wert eines Bitcoins auf 90.000 US-Dollar an. Der Kursanstieg hätte den Wert der BTC-Reserven auf schätzungsweise 4,5 Milliarden US-Dollar gebracht.
Während Länder wie Bhutan und El Salvador Bitcoin strategisch als langfristiges Anlagevermögen halten und auf Kurssteigerungen setzen, verfolgen die deutschen Behörden eine gegenteilige Strategie. Selbst die USA erwägen inzwischen, Bitcoin als strategische Reserve nutzen zu wollen. Die Entscheidung, den Verkauf der beschlagnahmten BTC massiv und konzentriert durchzuführen, ist ein Lehrbeispiel für schlechtes Timing und mangelnde Marktstrategie. Experten sehen hierin einen der gravierendsten Fehler staatlicher Finanzplanung im Bereich digitaler Vermögenswerte.
Deutsche Steuerzahler leiden unter übereilten Bitcoin-Verkäufen
Für deutsche Bürger ist diese Entscheidung eine bittere Pille: Millionen an potenziellen Gewinnen sind verloren, und es bleibt die Frage, ob diese Verkaufsstrategie nicht eine überstürzte und gegen die Interessen der Steuerzahler gerichtete Fehlentscheidung darstellt.
Die Kryptomärkte reagieren empfindlich auf größere BTC-Verkäufe. Es wird vermutet, dass die Massenverkäufe der Behörden das Vertrauen schwächten und den Markt zusätzlich unter Druck setzten. Der verpasste Gewinn von 1,6 Milliarden US-Dollar steht für viele als ein Symbol für eine verfehlte Finanzpolitik. Wenn der Bullrun, wie von zahlreichen Experten prognostiziert, in dem kommenden Jahr fortgesetzt wird, dürfte die Unzufriedenheit in der deutschen Bevölkerung weiter wachsen.
Während Bitcoin als Anlageform für institutionelle Investoren und Staaten immer attraktiver wird, hat Deutschland sich mit dieser Entscheidung selbst ins Abseits gestellt.