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Die Folgen des Hacks auf Bybit, bei dem 1,5 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) in Ethereum (ETH) gestohlen wurden, sind noch lange nicht vorbei.
Regulierungsbehörden der Europäischen Union haben eine Untersuchung gegen OKX eingeleitet, und möglicherweise könnte die Kryptobörse ihre MiCA-Lizenz verlieren. OKX bestreitet jegliche Verantwortung für Geldwäscheaktivitäten auf seiner Plattform.
EU-Untersuchung zur Rolle von OKX beim Bybit-Hack
Berichten zufolge nutzten die nordkoreanischen Hacker der Lazarus-Gruppe, die hinter dem großen Angriff auf Bybit stehen, OKX zur Geldwäsche eines Teils der gestohlenen 1,5 Milliarden Dollar in ETH.
Die EU hat nun eine Untersuchung zur Rolle von OKX in dieser kriminellen Operation eingeleitet, wie aus einem Bericht von Bloomberg hervorgeht.
Laut dem Bericht diskutierten Aufsichtsbehörden aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten den Fall während einer Sitzung des Digital Finance Standing Committee der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) am 6. März.
Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage, ob die Dienste von OKX unter die MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets) fallen, die im Januar 2025 in Kraft getreten ist. Diese Verordnung bietet einen einheitlichen Rahmen für Kryptogeschäfte innerhalb der EU. Falls die Dienste von OKX unter MiCA fallen, könnte das Unternehmen mit Sanktionen oder sogar dem Verlust seiner Lizenz konfrontiert werden.
Reaktion von OKX-CEO Star
OKX hat in einer Mitteilung auf X dementiert, dass es eine EU-Untersuchung gegen die Plattform gebe, und wirft Bybit vor, Fehlinformationen zu verbreiten. Haider Rafique, Chief Marketing Officer von OKX Global, erklärte in einem eigenen Beitrag auf X:
„Es ist absurd zu behaupten, dass wir als Unternehmen in die Geldwäsche gestohlener Gelder verwickelt wären.“
Inzwischen hat sich auch Star, CEO von OKX, zu der Angelegenheit geäußert. Star erklärte, dass die Web3-Wallet und der DEX-Aggregator von OKX reine Self-Custody-Technologien seien und daher nicht direkt für Geldwäscheaktivitäten verantwortlich gemacht werden könnten.
Damit weist er jegliche Beteiligung an dem Vorfall zurück. Zudem habe OKX aktiv an der Aufklärung und Sperrung der gestohlenen Gelder mitgearbeitet, einschließlich der Bereitstellung technischer Unterstützung und der Entwicklung eines Erkennungssystems zur Blockierung von Hackern, so Star.
Beschuldigungen zwischen Kryptobörsen
Star zeigt sich insbesondere empört darüber, dass Bybit OKX eine Mitschuld an der Geldwäsche gibt.
„Laut dem Bloomberg-Bericht scheint Bybit OKX die Schuld zu geben, indem suggeriert wird, wir würden Hackern bei der Geldwäsche gestohlener Gelder helfen. Das ist falsch und irreführend. Ich verstehe nicht, warum Bybit diese absurde Behauptung weiterhin verbreitet.“
Ben Zhou, CEO von Bybit, hat auf Stars Aussagen reagiert und erklärt, es handele sich um ein Missverständnis. Zhou betont, er habe Bloomberg gegenüber keine direkte Stellungnahme abgegeben, sondern das Medium habe auf die Website lazarusbounty.com verwiesen.
Ob die EU-Untersuchung tatsächlich läuft oder nicht, bleibt vorerst unklar, während sich die CEOs von Bybit und OKX weiterhin gegenseitig öffentlich Vorwürfe machen.