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Nein, es handelt sich hier nicht um ein Märchen von der bösen Königin aus Schneewittchen. Ruja Ignatova, Gründerin des Unternehmens OneCoin, das sich später als großes Pyramidenspiel herausstellte, ist als selbsternannte ‚Cryptoqueen‘ bekannt und seit 2017 vermisst.
‚Cryptoqueen‘ auf der FBI-Top-10-Liste der meistgesuchten Personen
Ignatova wurde 2022 vom Federal Bureau of Investigation (FBI) auf die Liste der „Top 10 Most Wanted“ gesetzt, was einfach bedeutet, dass sie eine der meistgesuchten Kriminellen der Welt ist. Ist dies dann doch ein Märchen über die böse Königin?
Das US-Außenministerium hat nun eine Belohnung von 5 Millionen Dollar für jeden angekündigt, der den Aufenthaltsort oder irgendwelche Informationen preisgeben kann, die zur Festnahme von Ruja Ignatova führen könnten.
Die Cryptoqueen wird weiterhin von den Vereinigten Staaten gesucht, wegen ihrer Beteiligung an einem der größten Betrugspläne der Geschichte. Das Pyramidenspiel führte zwischen 2014 und seinem Zusammenbruch im Jahr 2017 zu einem Verlust von über 4 Milliarden Dollar an Kundengeldern.
Die neue Belohnung, die am Mittwoch von der US-Regierung angekündigt wurde, wird im Rahmen des Transnational Organised Crime Rewards Program des Außenministeriums angeboten und ergänzt eine frühere Belohnung von 250.000 Dollar, die vom FBI ausgeschrieben wurde.
Ignatovas mysteriöses Verschwinden
Ignatova verschwand kurz nachdem sie im Herbst 2017 in den USA angeklagt wurde und wurde zuletzt während eines Fluges von Sofia, Bulgarien, nach Athen gesehen.
Laut FBI hat Ignatova möglicherweise ihr Aussehen durch plastische Chirurgie verändert und reist möglicherweise mit einem deutschen Pass im Nahen Osten oder Osteuropa.
Es gibt auch Gerüchte, dass Ignatova möglicherweise ermordet wurde. Ein Bericht eines bulgarischen Medienkanals aus dem Jahr 2023 deutete darauf hin, dass Ignatova 2018 auf Befehl eines bulgarischen Drogenbarons, bekannt als ‚Taki‘, auf einer Yacht im Ionischen Meer ermordet und zerstückelt wurde. Dies wurde jedoch nie bestätigt und das FBI hält die Jagd auf die Cryptoqueen weiterhin offen.
Neben den Anklagen in den USA und Bulgarien wird Ignatova – ebenfalls deutsche Staatsbürgerin – auch in Deutschland und Indien strafrechtlich verfolgt.