Niederländische Geldwäsche-Plattformen nach umfangreichen Ermittlungen
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Seit Jahren kämpfen Regierungsbehörden gegen kriminelles Geld. Diese Gelder werden oft mit Kryptowährungen und Kryptodiensten gewaschen. Leider kommen diese illegalen Aktivitäten regelmäßig vor, da die Dezentralität und Anonymität von Kryptowährungen und der Blockchain für Kriminelle vorteilhaft sind. In diesem Zusammenhang hat der Fiscale inlichtingen- en opsporingsdienst (FIOD) der Niederlanden kürzlich auch nach einer langen Untersuchung Maßnahmen ergriffen.
Zwei Krypto-Untersuchungen erwiesen sich als eng verbunden
Der jahrelange Kampf kann seit kurzem um ein neues Kapitel ergänzt werden. Die FIOD hat nämlich 7 Millionen Euro an Kryptowährungen beschlagnahmt und darüber hinaus noch zwei Kryptodienste offline genommen. Beide Plattformen operierten von den Niederlanden aus, weshalb es auch naheliegend war, dass die FIOD diese Aktion ausführen musste.
Das Ganze begann einst als zwei unabhängige Untersuchungen. Das Team High Tech Crime (THTC) der Landelijke Opsporing en Interventies (LO) erforschte die Dienstleistungen von Cryptex. Über ihre digitalen Dienstleistungen konnten kriminelle Geldströme durchgeführt werden. Dies betraf laut den Forschern regelmäßig Gelder, die durch den Einsatz von Ransomware erlangt wurden. Dies ist Erpressungssoftware von Hackern, mit der sie ihre Opfer zwingen können, Geld zu zahlen.
Die andere Untersuchung fand bei der FIOD statt. Sie beschäftigte sich mit dem Dienst pm2btc. Diese Krypto-Plattform bot den Nutzern die Möglichkeit, Kryptowährungen in nationale Währungen umzutauschen und umgekehrt. Die Ermittlungsbehörde führte die Untersuchung vor allem durch, weil sie den Verdacht hatte, dass auf der Plattform viel kriminelles Geld gewaschen wurde.
Dienste offline und 7 Millionen Euro an Kryptos
Schließlich stellte sich heraus, dass die zwei Dienstleister mehr gemeinsam hatten als gedacht. Die Behörden beschlossen daher, die Untersuchungen zusammenzuführen. Da Cryptex und pm2btc beide die niederländische digitale Infrastruktur nutzten, konnten sie von der Ermittlungsbehörde offline geschaltet werden.
Um möglichst viel des gestohlenen Geldes beschlagnahmen zu können, arbeiteten das Ermittlungsteam mit Tether.io und Chainalysis zusammen. Tether aus ihrer Rolle als Stablecoin-Ausgeber und mit ihrem Wissen darüber. Während das Blockchain-Forschungsunternehmen Chainalysis vor allem die Geldströme zurückverfolgen konnte, wodurch anschließend viel Geld nachverfolgt wurde. Die Zusammenarbeit erwies sich als sehr fruchtbar, da insgesamt 7 Millionen Euro an Kryptowährungen eingenommen wurden.
“Operation Endgame”
International gibt es eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Strafverfolgungsbehörden aus verschiedenen Ländern. Das Projekt wird von den Amerikanern geleitet und heißt “Operation Endgame”. Auf ihrer Website wird die neuesten Neuigkeiten über ihre Aktionen veröffentlicht, und sie warnen Kriminelle vor ihren Ermittlungen. So ist unter anderem zu lesen, ‘Think about (y)our next move.’ Die Kriminellen sind also gewarnt.