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Der Schweizer Bundesrat hat bereits Ende 2023 bekanntgegeben, dass er eine internationale Meldepflicht für Kryptosteuern und die Gleichstellung von Krypto- und traditionellen Finanzanlagen einführen will. Der Vorschlag umfasst die Einführung des Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) zur Verbesserung der Steuertransparenz.
Der Schweizer Bundesrat drängt auf Kryptosteuerregeln
Am 15. Mai 2024 hat der Schweizer Bundesrat eine öffentliche Konsultation gestartet, um internationale Standards für die Kryptosteuerberichterstattung zu verabschieden. Dieser Schritt zielt darauf ab, die Steuertransparenz zu verbessern und die Gleichbehandlung von Kryptoanlagen im Vergleich zu traditionellen Finanzanlagen sicherzustellen.
Der Vorschlag des Bundesrats beinhaltet die Einführung des CARF, das einen einheitlichen Berichtsstandard für Krypto-Assets schaffen soll.
Die Schweiz plant, dem automatischen Informationsaustausch (AIA) beizutreten, um Steuerhinterziehung zu bekämpfen. Der Beitritt ist für den 1. Januar 2026 geplant und folgt dem bisherigen Engagement der Schweiz für den Common Reporting Standard der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Durch die Einführung von CARF wird die umfassende kryptofreundliche Marktregulierung der Schweiz weiter verbessert und die Integrität des Finanzsystems gestärkt.
CARF-Richtlinien zur Gestaltung der Schweizer Regulierung
Der Schweizer Bundesrat hat betont, dass die Einführung von CARF die Transparenz im Finanzsystem erhöhen und Transparenzlücken bei traditionellen und digitalen Vermögenswerten schließen soll. Der Konsultationsprozess, der bis zum 6. September 2024 andauert, zielt darauf ab, Meinungen von wichtigen Interessengruppen wie Finanzinstituten und Krypto-Asset-Serviceplattformen einzuholen.
Die Ergebnisse dieser Konsultation werden maßgeblich die zukünftige Krypto-Asset-Regulierung in der Schweiz beeinflussen und sicherstellen, dass diese internationalen Standards entspricht.
Mit der Einführung von CARF werden neue Meldepflichten für Dienstleister von Krypto-Assets eingeführt, darunter Krypto-Austauschplattformen, Maklerfirmen und Geldautomatenbetreiber. Diese Meldepflichten beinhalten die Dokumentation und Berichterstattung aller Transaktionen mit Krypto-Assets, um Transparenz zu gewährleisten und Steuerhinterziehung sowie Geldwäsche einzudämmen.
Die Schweiz folgt damit dem Beispiel anderer Länder wie Kanada, die ebenfalls CARF einführen, um eine standardisierte und transparente Regulierung von Kryptowährungsanlagen zu schaffen.
Relevanz für Unternehmen und private Anleger
Für Unternehmen und private Anleger im Krypto-Sektor bedeuten diese Änderungen eine Anpassung an neue Compliance-Anforderungen. Unternehmen müssen ihre Berichts- und Dokumentationssysteme aktualisieren, um den neuen Meldepflichten gerecht zu werden. Dies kann zunächst zusätzliche Kosten und Aufwand bedeuten, aber langfristig zu einem stabileren und transparenteren Markt führen.
Private Anleger müssen sich ebenfalls der neuen Berichtsanforderungen bewusst sein und sicherstellen, dass ihre Krypto-Transaktionen ordnungsgemäß dokumentiert sind, um steuerliche Konsequenzen zu vermeiden. Insgesamt zielen diese regulatorischen Maßnahmen darauf ab, das Vertrauen in den Krypto-Markt zu stärken und sicherzustellen, dass alle finanziellen Vermögenswerte, ob traditionell oder digital, gleichbehandelt werden.