Die Klagen gegen Ripple, Binance und Coinbase könnten enden
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Verschiedene Klagen gegen die Kryptobranche könnten in naher Zukunft allmählich verschwinden. Das hängt eng mit dem angekündigten Rücktritt von Gary Gensler, dem Vorsitzenden der Securities and Exchange Commission (SEC), zusammen. Diese Einschätzung äußerte Katrina Paglia, Chief Legal Officer bei Pantera Capital.
Paglia erwartet weniger Klagen nach Genslers Rücktritt
Gary Gensler, Vorsitzender der US-amerikanischen SEC, hat in den letzten drei Jahren eine strenge Politik gegenüber der Kryptobranche verfolgt. Seine Vorgehensweise wurde als hinderlich angesehen, unter anderem durch die Verhängung von Rekordstrafen und eine Vielzahl von Klagen, oft aus unterschiedlichen Gründen. Die bekannteste davon ist die Klage gegen das Unternehmen hinter XRP (XRP), Ripple.
Nachdem in den Kryptonachrichten bekannt wurde, dass Gensler im Januar zurücktreten wird, hat sich die Stimmung unter Krypto-Enthusiasten merklich aufgehellt. Katrina Paglia, Chief Legal Officer bei Pantera, geht davon aus, dass laufende Klagen stillschweigend eingestellt oder fallen gelassen werden. Dies äußerte sie am 21. November während eines Panels auf einer Blockchain-Konferenz in Dallas, Texas.
„Sie werden stillschweigend verschwinden. Die Beklagten werden etwas zahlen. Ich denke, wir werden einige Vergleiche sehen“, sagte Katrina Paglia von Pantera Capital auf dem North American Blockchain Summit.
Pantera Capital ist ein US-amerikanisches Investmentunternehmen, das sich auf Blockchain-Technologie und Kryptowährungen spezialisiert hat. Gegründet im Jahr 2003 von Dan Morehead, brachte das Unternehmen zehn Jahre später die ersten Krypto-Investmentfonds in den Vereinigten Staaten auf den Markt. Dazu gehört das Pantera Bitcoin Fund, gefolgt von weiteren fondsbezogenen Investitionen mit Fokus auf Blockchain und Hedgefonds.
Die SEC wird nicht alle Klagen zurückziehen, Vergleichsmöglichkeiten in Sicht
Paglia erwartet, dass die Abwicklung der gesamten Situation mit der SEC nicht reibungslos verlaufen wird. Die Vorstellung, dass die SEC „Anträge auf Rücknahme aller ihrer Klagen stellen könnte“, hält sie für unwahrscheinlich und übertrieben. Sie betont, dass die Behörde eine Form von Gegenwert für die investierte Zeit und Energie in ihre Untersuchungen erhalten wird.
Paglia weist zudem darauf hin, dass nicht alle von der SEC ausgesprochenen rechtlichen Drohungen, die sogenannten „Wells Notices“, tatsächlich weiterverfolgt werden. Ihrer Einschätzung nach könnte die SEC in einigen Fällen stillschweigend ihre Ermittlungen einstellen, um Ressourcen zu schonen.
„Ich denke, wir können hoffnungsvoll sein, dass wir einige No-Action Letters von der SEC sehen werden“, sagte Paglia.
Mit diesen speziellen Mitteilungen bestätigt die SEC, dass ein Unternehmen nicht mit rechtlichen Konsequenzen rechnen muss.
Die Zukunft scheint für Krypto-Unternehmen, die mit SEC-Verfahren konfrontiert sind, hoffnungsvoll. Die größten Kryptobörsen, darunter Coinbase, Binance, Kraken und Crypto.com, mussten bereits Millionenstrafen von der US-Aufsichtsbehörde zahlen.