Diskussion über Einfluss der SEC auf Privatanleger
Foto: Muhammad Alimaki/Shutterstock
Dass die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) äußerst aggressiv gegen Kryptowährungen vorgeht, ist weithin bekannt. Doch dass dieses „überzogene Vorgehen“ auch Kleinanlegern Schaden zufügt, wurde bislang kaum thematisiert.
Krypto-Investoren erleiden 15 Milliarden Dollar Schaden
Der Krypto-freundliche Anwalt und Senatskandidat John E. Deaton teilte über das soziale Netzwerk X mit, dass Privatanleger bisher Verluste in Höhe von 15 Milliarden Dollar erlitten haben. Diese Verluste seien das Ergebnis des übermäßigen Vorgehens der SEC. Seit Jahren setzt sich die Kommission mit der Regulierung von Kryptowährungen auseinander, indem sie neue Regeln einführt und Klagen gegen Krypto-Unternehmen und -Börsen erhebt, die sich angeblich nicht an US-Gesetze halten.
Deaton argumentiert, dass die SEC für die Verluste der Privatanleger zur Rechenschaft gezogen werden sollte. Er kritisierte auch die Senatorin Elizabeth Warren, die seiner Meinung nach nicht bereit sei, sich gegen die SEC zu stellen. In seinem Beitrag auf X erklärte er, dass er im Namen der Geschädigten spricht, wenn er die Entschuldigung der Kommission nicht akzeptiert.
Kryptowährungen sind keine Wertpapiere laut SEC
Die SEC betrachtete Kryptowährungen lange Zeit als Wertpapiere, was dazu führte, dass viele Krypto-Unternehmen und Handelsplattformen vor Gericht gebracht wurden. Denn wenn diese Coins tatsächlich Wertpapiere wären, hätten die dahinterstehenden Unternehmen gegen US-Gesetze verstoßen. Doch kürzlich schien die SEC ihre Haltung geändert zu haben. In einem bei Gericht eingereichten Dokument erklärte die Kommission, dass sie Kryptowährungen an sich nicht als Wertpapiere betrachte.
Paul Grewal, der rechtliche Leiter der Krypto-Börse Coinbase, machte die Krypto-Community auf diese Kehrtwende aufmerksam und teilte auf X mit, dass die SEC bedauere, wenn es Missverständnisse über ihre Position gegeben habe.
Rekordhöhe an Krypto-Strafen verhängt
Im vergangenen Jahr führte die SEC eine Rekordzahl von Durchsetzungsmaßnahmen gegen Krypto-Unternehmen durch. Laut einer Untersuchung von Social Capital Markets wurden im Jahr 2023 insgesamt 30 Maßnahmen ergriffen, die zu über 150 Millionen Dollar an Strafen führten. Bislang hat die SEC in diesem Jahr bereits über 4,7 Milliarden Dollar an Strafen verhängt – eine Steigerung von mehr als 3.000 % im Vergleich zum Vorjahr.
Der Großteil dieser Strafen resultiert jedoch aus einer Einigung mit Terraform Labs, die im Juni dieses Jahres eine Geldstrafe von 4,47 Milliarden Dollar erhielt. Es wird berichtet, dass dies die größte Durchsetzungsmaßnahme in der Geschichte der SEC war.