Foto: Antonov Roman/Shutterstock
Trotz intensiver Bemühungen von Regierungen, Kryptowährungen effektiv zu regulieren und damit Händler zu schützen, wurden nun doch wieder zwei Personen im Zusammenhang mit einem weitreichenden Krypto-Betrug festgenommen.
Krypto-Betrug im Wert von 73 Millionen Dollar
In den Vereinigten Staaten wurden kürzlich zwei Krypto-Betrüger festgenommen. Das Duo wird verdächtigt, ahnungslose Krypto-Investoren dazu verführt zu haben, hohe Geldsummen in große Betrügereien zu investieren, woraufhin die erhaltenen Gelder anschließend in Tether (USDT) gewaschen wurden. Laut Anklage sollen bis zu 73 Millionen Dollar erbeutet worden sein.
Das US-Justizministerium teilte am 17. Mai mit, dass der erste Verdächtige, Daren Li, am 12. April am Flughafen in Atlanta (Georgia) festgenommen wurde. Yicheng Zhang, der zweite Verdächtige, wurde am 16. Mai in Los Angeles verhaftet.
Die beiden Männer hatten ein internationales kriminelles Netzwerk aufgebaut, um Geld in Millionenhöhe zu waschen. Die Millionen stammten aus Kryptobetrügereien, die auch als „pig butchering“ bekannt sind.
Bei dieser Art von Betrug bauen die Betrüger zunächst eine Beziehung zu den Opfern auf. Sobald genügend Vertrauen aufgebaut ist, bitten sie um hohe Investitionen in verschiedene Kryptowährungsprojekte. Nachdem das Geld eingegangen ist, verschwinden die Betrüger.
Gefängnisstrafe von 120 Jahren
Li und Zhang sollen Komplizen der Betrügereien gebeten haben, verschiedene Unternehmen zu gründen und damit ein Bankkonto zu eröffnen.
Das mit den Betrügereien verdiente Geld ging über mehrere Unternehmen und Bankkonten auf den Bahamas schließlich zu einer Krypto-Börse, wo es in Tether umgewandelt wurde.
Die beiden werden der Verschwörung zur Geldwäsche und sechs separaten Fällen von internationalem Geldwäscheverhalten verdächtigt.
Die maximale Gefängnisstrafe für internationales Geldwäschen beträgt 20 Jahre. Im Falle von Li und Zhang könnte dies also sechsmal verhängt werden, was zu einer Haftstrafe von bis zu 120 Jahren führen könnte.
Regierungen werden Krypto weiter regulieren
Die stellvertretende Generalstaatsanwältin, Lisa Monaco, weiß, dass es eine Herausforderung ist, Betrug mit Kryptowährungen zu bekämpfen. Die sogenannten „pig butchering“ Betrügereien sind in der Online-Kriminalität sehr beliebt.
Im November 2023 konnte das Justizministerium bereits 9 Millionen Dollar aus einem Krypto-Betrug einziehen. Der Betrug soll bis zu 70 Opfer in den Vereinigten Staaten getroffen haben.
Als Reaktion auf den zunehmenden Betrugstrend arbeiten die Behörden intensiv an einer weiteren Regulierung von Kryptowährungen. Durch die Festlegung von Richtlinien und Rahmenbedingungen sollen Kryptowährungshändler besser geschützt werden.
Auf der anderen Seite könnte eine solche Regulierung auch mehr Hindernisse für die Innovation und Entwicklung von digitalen Währungen und Vermögenswerten schaffen.