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Nachdem das Europäische Parlament im vergangenen Jahr die Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA, oder mittlerweile MiCAR) genehmigt hatte, wird nun an der Implementierung gearbeitet. Selbst für kommerzielle Banken scheint es jetzt interessant zu sein, in Krypto zu investieren.
Große Banken werden langsam mit Krypto vertraut
In einem Interview mit Cointelegraph stellt Lukas Enzersdorfer-Konrad, Vize-CEO der Kryptobörse Bitpanda, fest, dass europäische Banken dank MiCAR langsam aber sicher in die Krypto-Industrie einsteigen. MiCAR sorgt für Klarheit in Bezug auf die Regulierung für Banken, wodurch sie bereit sind, das Risiko mit der aufstrebenden Assetklasse einzugehen.
Hierbei geht es laut dem Topmanager um die ‚Assetklasse und Tokenisierung‘. Das deutet darauf hin, dass Banken nicht nur in volatile Kryptowährungen investieren wollen, sondern auch traditionelle Vermögenswerte auf der Blockchain abbilden möchten.
Viele große Banken weltweit führen bereits seit einigen Jahren Versuche mit tokenisierten Vermögenswerten durch. Die französische Société Générale schloss sich Ende letzten Jahres dieser Liste an mit ihrer eigenen Euro-Stablecoin. Das gleiche gilt für viele große deutsche Finanzgiganten. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) kündigte kürzlich an als Krypto-Verwahrer tätig zu werden.
Aber ironischerweise verfügen sie noch nicht über genügend Wissen, um dies in großem Umfang zu tun, so Enzersdorfer-Konrad. Jetzt, wo die Regierungen Klarheit schaffen, wollen sie plötzlich doch eine Exposition zum Markt. Deshalb arbeiten sie mit Unternehmen wie Bitpanda zusammen.
Bitpanda hat ebenfalls mit LBBW gesprochen und herausgefunden, dass verschiedene große Unternehmen, die Kunden bei LBBW sind, bereits Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) in ihren Bilanzen haben.
MiCAR Krypto-Gesetz bald in Kraft
MiCAR wurde bereits im letzten Jahr offiziell angenommen, aber das Gesetz gilt noch nicht vollständig. In diesem Fall ist es ein Prozess, der etwas länger dauert. Der Teil für Stablecoins soll diesen Sommer abgeschlossen sein und in Kraft treten, aber der Rest folgt im kommenden Dezember.
Bemerkenswert ist, dass der europäische Gesetzgeber ESMA kürzlich selbst erklärte, dass der Krypto-Markt seitdem nicht viel verändert hat. Das wird also noch etwas Zeit brauchen, aber der Teil für Stablecoins könnte hier ein sehr wichtiger Aspekt sein. Auch können sich Krypto-Unternehmen bereits gut vorbereiten, indem sie eine Lizenz beantragen.