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Binance, die größte Krypto-Börse der Welt, stand in den letzten Jahren unter starkem Druck von Aufsichtsbehörden weltweit.
Kurz nach dem Urteil gegen Binance-Gründer Changpeng Zhao („CZ“) wurde nun bekannt gegeben, dass die Kryptobörse in den nächsten drei Jahren überwacht und genau kontrolliert werden wird.
Vergleichsvereinbarung für Binance
Im vergangenen Monat wurde Zhao zu vier Monaten Haft verurteilt. Während die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von drei Jahren gefordert hatte, entschied sich der Richter für eine wesentlich kürzere Strafe. Der Richter begründete seine Entscheidung damit, dass es keine Beweise dafür gebe, dass CZ direkt über illegale Aktivitäten bei Binance informiert gewesen sei.
Binance und Zhao wurden verklagt, weil die Börse zu wenig getan hatte, um Anti-Geldwäsche-Maßnahmen umzusetzen und durchzusetzen. Während des Gerichtsverfahrens schloss die Krypto-Börse im November letzten Jahres eine Vergleichsvereinbarung mit dem US-Justizministerium, dem US-Finanzministerium und der Commodity Futures Trading Commission (CFTC).
In der Vereinbarung räumte Binance ein, unter anderem an Geldwäscheaktivitäten beteiligt gewesen zu sein. Dafür musste es eine Geldstrafe von 4,3 Milliarden Dollar zahlen. Nun wird die Börse auch überwacht.
Aufsichtsbehörde für drei Jahre ernannt
Das Justizministerium hat bekannt gegeben, dass die internationale Beratungsfirma Forensic Risk Alliance (FRA) für die nächsten drei Jahre als Aufsichtsbehörde ernannt wurde.
Das Ziel des Unternehmens ist es, dafür zu sorgen, dass Binance in den nächsten drei Jahren alle Gesetze und Vorschriften einhält.
Um diese Aufgabe effektiv zu erfüllen, erhält die FRA Zugang zu internen Daten, den Räumlichkeiten und dem Personal von Binance. Auf diese Weise kann das Unternehmen das Justizministerium über alle Aktivitäiten der Krypto-Börse auf dem Laufenden halten.
Rechtsanwaltskanzlei Sullivan & Cromwell
Es wurde erwartet, dass sich das Ministerium für ein anderes Unternehmen, die Anwaltskanzlei Sullivan & Cromwell, entscheiden würde. Aufgrund der Tätigkeit der Kanzlei für die ehemalige Kryptobörse FTX wurde jedoch eine andere Entscheidung getroffen.
Im Februar teilten Gläubiger von FTX mit, dass Sullivan & Cromwell aktiv zu dem Milliardenbetrug der Börse beigetragen hätten. Die Anwaltskanzlei soll Kenntnis von Missständen und betrügerischen Praktiken innerhalb des Unternehmens gehabt haben.
Trotz der jüngsten Entscheidung des Justizministeriums wird erwartet, dass Sullivan & Cromwell einen weiteren Fünfjahresvertrag mit dem Financial Crimes Enforcement Network des Finanzministeriums erhält. Dieser Vertrag soll auch eine Aufsichtsfunktion über Binance beinhalten.