Foto: GameStop aandelenkoers op Google
Im Jahr 2021 sorgte ein Händler fast im Alleingang für einen sogenannten Short Squeeze bei der Aktie von GameStop (GME). Dies ist ein Ereignis, bei dem viele Händler auf fallende Kurse wetten, der Kurs aber tatsächlich steigt. Die Wetten der Händler werden durch den Anstieg aufgelöst, was den Kurs noch schneller steigen lässt. Der Mann hinter diesem Moment war Keith Gill, damals bekannt unter seinem Nickname „Roaring Kitty“.
Betrug mit Wertpapieren
Gill wird derzeit von einer Gruppe von Klägern wegen Betrugs mit Wertpapieren angeklagt. Der Grund dafür sind seine Posts auf seinen Social-Media-Plattformen. Als Folge dieser Posts schoss der Kurs der GameStop-Aktie damals sofort in die Höhe. Gill muss sich jedoch keine Sorgen machen. Ein ehemaliger Bundesstaatsanwalt, Eric Rosen, hält es für wahrscheinlich, dass die Klage scheitern wird.
Die Klage wurde am 28. Juni beim Gericht des östlichen Bezirks von New York eingereicht. Laut dem eingereichten Dokument wollen sie den einflussreichen Händler anklagen, weil er durch einige seiner Posts in sozialen Medien eine sogenannte Pump-and-Dump-Aktion inszeniert haben soll.
Bei einer solchen Aktion versichert eine einflussreiche Person, dass sie bereits Aktien besitzt, und bewirbt diese dann bei anderen. Wenn genügend Leute kaufen, verkauft der Händler seine Aktien und macht Gewinn. Durch den massiven Ausverkauf stürzt der Aktienkurs ab und die anderen Anleger bleiben mit Anteilen zurück, die nur noch einen Bruchteil des ursprünglichen Wertes wert sind.
Kurssteigerung von GME durch Beiträge auf Social Media
Nach dem Short Squeeze der GameStop-Aktie geriet Roaring Kitty in einen großen Rechtsstreit. Nach dem Urteil verabschiedete er sich von seinen Followern auf seinen Social-Media-Accounts und meldete sich lange Zeit nicht mehr. Bis zum 13. Mai dieses Jahres, als er einige Posts mit kryptischen Bildern veröffentlichte. Daraufhin stieg der Aktienkurs von GameStop sofort um 180 %.
Am 2. Juni informierte Gill dann seine Follower auf der Plattform Reddit, dass er in die Aktie eingestiegen sei. Er besaß rund fünf Millionen GME-Aktien und zusätzlich 120.000 Call-Optionen mit einer Laufzeit bis zum 21. Juni. Nach diesen Meldungen stieg der Kurs wieder auf über 45 Dollar. Am 13. Juni verkaufte er seine Call-Optionen und erzielte einen Gewinn in Millionenhöhe.
In der Klageschrift wurde festgehalten, dass Gill in seinen Posts nicht deutlich genug machte, dass er seine Call-Optionen früher als am 21. verkaufen würde. Da die Anleger mit dem 21. gerechnet hatten, verloren sie viel Geld bei ihren Investitionen. Laut dem früheren Staatsanwalt Rosen hat dieses Argument jedoch keine Bestand vor Gericht. Laut ihm versteht jeder vernünftige Anleger, dass jemand nicht bis zum Enddatum wartet, um seine Call-Optionen zu verkaufen.