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Der amerikanische Präsident Donald Trump hat das von seinem Vorgänger Joe Biden gegründete Krypto-Durchsetzungsteam aufgelöst. Das Justizministerium gibt an, den Kampf gegen Kryptokriminalität mit einem neuen Fokus fortzusetzen. Dennoch gibt es Bedenken, dass einige illegale Aktivitäten nun ungestört weitergehen könnten.
Trump verlagert Fokus der Kryptoregulierung
Das amerikanische Justizministerium hat nach einem Befehl von Trump das National Cryptocurrency Enforcement Team aufgelöst und legt den Fokus ab jetzt auf Kryptonutzung von Terroristen und Drogenkartellen. Reuters meldet, dass Todd Blanche, der stellvertretende Generalstaatsanwalt, die Kryptopolitik unter Biden eine „rücksichtslose Strategie der Regulierung durch Verfolgung“ nennt.
Das Team wurde 2022 gegründet, um kriminelle Kryptotransaktionen aufzuspüren. Laut Blanche ändert sich diese Mission im Wesentlichen nicht, aber die Art des Vorgehens. Während das ehemalige Team die Kryptobörsen und -plattformen anging, erklärt Blanche, dass der Fokus nun auf den Kriminellen selbst liegt.
Das Team, das unter der Leitung der nationalen Sicherheitsanklägerin Eun Young Choi stand, hat eine Rolle in mehreren großen Kryptofällen gespielt. Ein Beispiel ist der Fall gegen Avraham Eisenberg im Jahr 2022, der der Marktmanipulation schuldig befunden wurde und 110 Millionen Dollar entwendet hat.
Eine neue Kryptohaltung
Dieser letzte Exekutiverlass von Trump steht im Einklang mit seiner allgemeinen Haltung gegenüber Krypto. Die Wahlen gewann Trump im November unter anderem dank seiner Versprechen, aus den Vereinigten Staaten die Kryptohauptstadt der Welt zu machen und die Kryptoregulierung zu lockern. In diesem Bereich unternimmt Trump jetzt große Schritte.
Trump hat außerdem die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde, die Securities and Exchange Commission (SEC), neu strukturiert. Dies ist für den Kryptosektor überwiegend gute Nachrichten. Die SEC ist in der Vergangenheit streng gegen Kryptoprojekte vorgegangen, wovon der berüchtigte Rechtsstreit gegen Ripple ein gutes Beispiel ist. Unter neuer Führung hat sich die Haltung der SEC geändert und die Kommission hat mehrere Klagen fallen lassen.
Trump profitiert von lockerer Regulierung
Der amerikanische Präsident ist selbst auch persönlich am Kryptosektor beteiligt. Trump und seine Frau Melania haben beide eine eigene Kryptomünze rund um die Amtseinführung im Januar gestartet. Der Start war von viel Aufregung begleitet und erhielt Kritik, nachdem der Wert kurz nach dem Start stark einbrach.
Zusammen mit seiner Familie leitet Trump zudem das Kryptoprojekt World Liberty Financial (WLF). Trump plant, mit WLF einen eigenen Stablecoin herauszubringen. Das Weiße Haus arbeitet derzeit an Gesetzgebung, um dies zu regulieren.