Krypto-Werbung auf Facebook ist ein wachsendes Problem.
Foto: Primakov/Shutterstock
Im Jahr 2022 verklagte eine Aufsichtsbehörde in Australien das Mutterunternehmen hinter der Social Media Plattform Facebook, Meta. Das Unternehmen wurde beschuldigt, Betrugspraktiken durch ihre Werbung zu unterstützen. Die Aufsichtsbehörde hat nun weitere Untersuchungen durchgeführt und die Ergebnisse sprechen nicht zu Gunsten des Social Media Giganten.
Rechtsstreit der Aufsichtsbehörde gegen Meta
In der Klage von 2022 wurde unter anderem behauptet, dass die Plattform Kryptobetrügereien mit Prominenten unterstützt und gefördert habe. Obwohl der Rechtsstreit bereits vor einiger Zeit begonnen hat, wurde noch kein Verhandlungstermin bekannt gegeben.
In der Zwischenzeit hat die australische Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (Australian Competition and Consumer Commission, ACCC) weitere Untersuchungen zu Krypto-Werbung auf der Social-Media-Plattform Facebook durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass mehr als die Hälfte der Anzeigen als betrügerisch eingestuft werden können.
Untersuchung von Krypto-Betrug
Durch ihre jüngsten Untersuchungen hat die ACCC erneut Informationen gesammelt, die ihre Klage unterstützen. Neuere von der Aufsichtsbehörde eingereichte Dokumente zeigen, dass sogar 58% der Kryptowährungsanzeigen auf der Plattform als Betrug betrachtet werden können.
Kryptobetrug mit dem Gesicht eines Prominenten ist ein bekanntes Phänomen. In Australien nutzten Betrüger beispielsweise die Gesichter des Unternehmers Dick Smith, des Milliardärs James Packer, des ehemaligen Politikers Mike Braid und der Hollywood-Schauspieler Chris Hemsworth, Mel Gibson, Nicole Kidman und Russell Crowe.
Um bei Meta inserieren zu können, müssen Werbetreibende einer langen Liste von Bedingungen zustimmen. Eine dieser Bedingungen ist, dass keine Anzeigen geschaltet werden dürfen, die Betrugspraktiken fördern.
Nach Ansicht der Aufsichtsbehörde hätte Meta die technischen Möglichkeiten, diese Kontrollen durchzuführen. In der Praxis geschieht dies jedoch kaum. Nach Hinweisen entfernt das Unternehmen zwar regelmäßig Anzeigen, aber von sich aus geschieht dies nur in geringem Umfang. So erzielt das Unternehmen derzeit noch hohe Einnahmen aus illegalen Anzeigen.
Schaden in Höhe von 78 Millionen Dollar
Spezifische Zahlen über den gesamten durch die Falschanzeigen verursachten Schaden gibt es nicht. Die Aufsichtsbehörde verfolgt jedoch die Anzahl der eingegangenen Meldungen. Bisher sind im Jahr 2024 fast 3.500 Meldungen mit einem Gesamtschaden von rund 78 Millionen Dollar eingegangen.
Derzeit hat die Aufsichtsbehörde 600 verschiedene Krypto-Meldungen gefunden. Sie konzentriert ihre weiteren Untersuchungen jedoch auf rund 234 Anzeigen. Angesichts dieser Zahl ist davon auszugehen, dass bei weiteren Untersuchungen noch mehr Betrugsfälle aufgedeckt werden.