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Seit Ende 2023 sind Krypto-Dienstleister in der EU durch die MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets Regulation) verpflichtet, regelmäßige ESG-Reportings (Environmental, Social, Governance) zu erstellen. Diese Vorgaben betreffen insbesondere den Energieverbrauch der gelisteten Kryptowährungen – ein Thema, das in der Krypto-Branche zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Neue Marktteilnehmer bei ESG-Daten von Crypto Risk Metrics
Nachdem Bitpanda bereits die ESG-Daten von Crypto Risk Metrics nutzt, folgen nun zwei weitere deutsche Krypto-Unternehmen: Crypto Finance GmbH und AllUnity. Beide Unternehmen gaben bekannt, dass sie künftig auf die Daten des ESG-Dienstleisters setzen werden. Diese Entscheidung wurde in zwei separaten Pressemitteilungen bestätigt.
MiCA und die ESG-Reporting-Pflichten
Die MiCA-Verordnung verpflichtet lizenzierte Crypto Asset Service Provider (CASPs) zu einer offenen und transparenten Kommunikation über die Umwelt- und Sozialauswirkungen der angebotenen Kryptowährungen. Ein zentraler Bestandteil dieser Berichterstattung ist die Offenlegung des Gesamtstromverbrauchs eines Krypto-Assets.
Besonders relevant wird die Regulierung für Kryptowährungen mit einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 500.000 kWh. In diesen Fällen müssen CASPs zusätzliche Kennzahlen offenlegen, darunter:
- Energiequelle der Stromnutzung,
- Effizienz der verwendeten Konsensmechanismen,
- CO₂-Emissionen,
- Anteil erneuerbarer Energien,
- Gesamter ökologischer Fußabdruck.
Herausforderungen bei der ESG-Datenerhebung
Die größte Herausforderung für CASPs besteht in der Beschaffung zuverlässiger ESG-Daten. Unternehmen stehen vor der Entscheidung, diese Daten selbst zu erheben oder auf spezialisierte Drittanbieter wie Crypto Risk Metrics zurückzugreifen.
Die Messung dieser Daten ist besonders komplex, da Kryptowährungen auf dezentralen Netzwerken basieren, in denen keine zentrale Instanz systematisch ESG-Daten erfasst. Zusätzliche Unsicherheiten ergeben sich aus:
- Variierendem Energieverbrauch je nach verwendeter Hardware,
- Geografischer Verteilung von Minern und Validatoren, die die CO₂-Bilanz beeinflusst,
- Unterschiedlichen Berechnungsmodellen, die zu erheblichen Abweichungen führen können.
Laut Eric Viohl, Geschäftsführer der Crypto Finance GmbH, war genau diese Unsicherheit ein entscheidender Faktor für die Entscheidung, auf einen spezialisierten Drittanbieter zu setzen:
„Die unterschiedlichen Berechnungsmodelle waren für uns ein entscheidender Faktor. Gerade für verschiedene Blockchain-Arten ist die Strommessung in einem ISO-akkreditierten Messzentrum essenziell, um verlässliche und vergleichbare ESG-Daten zu gewährleisten.“
Warum Crypto Risk Metrics?
Die Entscheidung für Crypto Risk Metrics folgt einem wachsenden Trend innerhalb der Krypto-Branche. Drittanbieter für ESG-Daten bieten mehrere Vorteile:
- Zertifizierte Datenerhebung: ISO-akkreditierte Messmethoden garantieren vergleichbare Werte.
- Regulatorische Sicherheit: Unternehmen minimieren das Risiko von Fehlberechnungen oder unvollständigen Angaben.
- Zeit- und Ressourcenschonung: Anstatt eigene Messverfahren zu entwickeln, können CASPs direkt auf geprüfte ESG-Daten zugreifen.
Mit den steigenden Anforderungen der MiCA-Regulierung wird das ESG-Reporting für Krypto-Dienstleister zu einem immer wichtigeren Thema. Die Entscheidung von Crypto Finance GmbH und AllUnity, sich auf Crypto Risk Metrics zu verlassen, könnte ein Signal für den Markt sein: ESG-Transparenz wird nicht nur zur regulatorischen Pflicht, sondern auch zu einem Qualitätsmerkmal für Krypto-Dienstleister.
Ob weitere Unternehmen diesem Beispiel folgen, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Die Zukunft der Krypto-Industrie wird zunehmend von ESG-Standards mitgeprägt. Wir halten dich mit unseren Krypto-Nachrichten auf dem Laufenden über Neuigkeiten zu diesem und anderen Themen.