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Singapur zeigt sich besorgt über die mögliche Verbindung zwischen Krypto und Terrorismusfinanzierung. Dennoch hat eine Studie gezeigt, dass Bargeld in dieser Hinsicht das deutlich größere Problem darstellt. Es handelt sich um eine interne Untersuchung der landesweiten Bedrohung durch Terrorismus. Die Studie hat gezeigt, dass der Terrorismus vielen Male mehr auf Bargeld als auf Krypto angewiesen ist.
Erhöhte Gefahr von Terrorismus durch Bargeld, nicht Krypto
Am 25. Juli veröffentlichte Singapur den Terrorismus Bedrohungsanalyse-Bericht 2024. Der Bericht zeigte zunächst, dass die Gefahr von Terrorismus gestiegen ist. Dies soll laut dem asiatischen Staat auf die weltweite Instabilität zurückzuführen sein.
Der Bericht wurde vom Innenministerium herausgegeben. Die Abteilung für Innere Sicherheit leitete das Projekt. Es wurde festgestellt, dass Kryptowährungen eine immer wichtigere Rolle in kriminellen Netzwerken spielen, insbesondere bei der Beschaffung von Geldern für terroristische Aktivitäten. Singapur arbeitet mit internationalen Partnern zusammen, um den Kampf gegen Finanzkriminalität zu verstärken. Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen versucht die Regierung, die Widerstandsfähigkeit gegen Bedrohungen wie Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu erhöhen.
Islamistische Terrorgruppen seien bei der Beschaffung von Geldern am beliebtesten, so die Schlussfolgerung der Regierung. Kryptowährungen spielen dabei jedoch keine zentrale Rolle. Der Islamische Staat im Irak und in Syrien (ISIS) finanziert sich hauptsächlich durch Bargeld.
“Obwohl der Gebrauch von Kryptowährungen zunimmt, bleiben Geldkuriere und informelle Wertübertragungssysteme (Hawala) die hauptsächlichen Mittel für finanzielle Transaktionen von ISIS und seinen Ablegern”, heißt es in dem Bericht.
Hamas und ISIS bedrohen Singapur
Überweisungen durch Finanzinstitute, Geldtransferbüros und Kuriere sind nach wie vor die bevorzugte Methode terroristischer Gruppen zur Beschaffung von Kapital. Die größte Bedrohung scheint nach wie vor von der Terrorgruppe Hamas auszugehen. Dennoch besteht nach Angaben des Staates Singapur derzeit keine unmittelbare Bedrohung.
Die singapurischen Behörden bemühen sich um ein Gleichgewicht zwischen der Förderung des Wirtschaftswachstums und der Gewährleistung der nationalen Sicherheit. Es werden Maßnahmen ergriffen, um Finanzinstitute zu verpflichten, verdächtige Transaktionen zu melden. Dies wurde erst kürzlich deutlich. So wurde in dem Bericht festgestellt, dass es auf den Philippinen eine Pro-ISIS-Mediengruppe gibt, die im Februar versuchte, Geld zu sammeln. Sie verteilte ein Plakat, auf dem sie dazu aufrief, Kryptowährungen zu spenden, um die Mudschaheddin (Kämpfer) zu unterstützen.
Das Ministerium hat daraufhin klargestellt, dass die Finanzierung von Terrorismus eindeutig ein Verbrechen ist. Seit 2015 wurden insgesamt 13 Personen verurteilt.