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Sogenannte Krypto-Mixer sind ein hartnäckiges Problem für Behörden und Vollstrecker. Sie sind ein ideales Instrument für Kriminelle, um große Geldsummen anonym zu übertragen. Letzten Dienstag wurde in einem niederländischen Gericht ein Entwickler eines solchen Mixers zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt.
Gefängnisstrafe von 64 Monaten
Früher in dieser Woche wurde im Gericht Oost-Brabant, Standort ’s-Hertogenbosch, eine Gefängnisstrafe ausgesprochen von ganzen 64 Monaten gegen den Entwickler des Krypto-Mixers Tornado Cash. Der in den Niederlanden lebende Russe Alexey Pertsev hat beschlossen, als Reaktion auf das Urteil unverzüglich Berufung einzulegen.
Tornado Cash ist eine dezentrale Lösung, die auf dem Ethereum-Netzwerk entwickelt wurde. Die Lösung sorgt dafür, dass Kryptowährungen vermischt werden, so dass die Transaktionen in der Blockchain nicht mehr zur dahinter stehenden Person zurückverfolgt werden können. Dies bietet Kriminellen vollständige Anonymität. Kriminelle nutzen diese Art von Krypto-Mixern schon länger, um ihr illegal erworbenes Geld zu waschen.
1,2 Milliarden Dollar durch Tornado Cash gewaschen
Pertsev wird verdächtigt, über einen längeren Zeitraum Geldwäsche ermöglicht zu haben. Zwischen Juli 2019 und August 2022 sollen über den Krypto-Mixer Tornado Cash rund 1,2 Milliarden Dollar gewaschen worden sein. Das Gericht wirft dem Angeklagten vor, diese Handlungen vorsätzlich ermöglicht zu haben.
Der in den Niederlanden lebende Russe war bereits seit acht Monaten in Haft und wartete auf das Urteil des Gerichts. Diese Zeit wird auf die verhängte Strafe angerechnet, so dass er noch 56 Monate absitzen muss.
Ein Sprecher des Gerichts in ’s-Hertogenbosch teilte der Krypto-Nachrichtenseite The Block mit, dass Pertsev gegen das Urteil Berufung einlegen wird. Es ist noch unklar, wann das Gericht das Verfahren wieder aufnehmen wird. Dem Sprecher zufolge könnte es mehrere Monate dauern, bis es zu einer Anhörung kommt.
Nach dem Urteil wurde der Angeklagte von den begleitenden Polizeibeamten zurück ins Gefängnis gebracht. Theoretisch könnte Pertsev auch beantragen, die Berufungsverhandlung zu Hause abwarten zu dürfen. Die Erfolgsaussichten eines solchen Antrags sind jedoch ungewiss.