Das neue Krypto-Gesetz MiCA könnte besser ausfallen als erwartet
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Die neue Krypto-Gesetzgebung Europas sorgte für viel Aufregung. Die neuen Anforderungen betreffen besonders Privatanleger, die nun mehr persönliche Informationen preisgeben müssen. Dennoch scheint es sich langfristig positiv auszuwirken und könnte den Markt sogar wachsen lassen.
Großer Einfluss auf Privatanleger
Am 30. Dezember trat das europäische Gesetz Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA) vollständig in Kraft. Unternehmen, darunter Kryptobörsen, bereiteten sich schon monatelang darauf vor, den neuen Gesetzen und Regeln Folge zu leisten.
Zunächst spüren Privatanleger vielleicht sogar den größten Effekt von MiCA. Ab jetzt müssen Einzelpersonen viel mehr persönliche und finanzielle Informationen offenlegen, wenn sie am Kryptohandel und an Transaktionen teilnehmen.
Da nun eine Registrierung erforderlich ist, können eventuelle Steuern auch nicht mehr umgangen werden. Auch hilft dies Behörden bei der Bekämpfung von Kriminalität, da es Nutzern nahezu unmöglich macht, anonym zu bleiben.
Ein Schritt in die richtige Richtung
MiCA erntete anfangs viel Kritik, und nicht von den Geringsten. Unter anderem Tether-CEO Paolo Ardoino ließ verlauten, MiCA problematisch und riskant zu finden, und hat daher keine Lizenz angestrebt.
Obwohl solche Bedenken noch nicht ausgeräumt sind, ist die allgemeine Erwartung, dass MiCA letztendlich einen positiven Effekt auf die Kryptoindustrie haben wird.
Die neue europäische Regulierung bringt schließlich viel Klarheit und Kontrolle wo nötig, um Anleger und Händler zu schützen. Für beispielsweise Stablecoins sind strengere Regeln mehr als willkommen, um Vorfälle wie den Zusammenbruch von Terras UST zu verhindern.
Dmitrij Radin, Gründer von Zekret und Chief Technology Officer von Fideum, unterstreicht das Positive an MiCA. Seiner Meinung nach wird es langfristig mehr Kapital und Nutzer anziehen und der Markt wird dadurch nur wachsen.
Neue MiCA-konforme Kryptoprodukte
Mehrere Unternehmen erhielten bereits eine Lizenz, um in Europa aktiv bleiben zu dürfen. Circles USD Coin (USDC) erhielt als erster Stablecoin eine Lizenz. Auch wird Circle mit dem an den Euro gekoppelten EURC in Europa aktiv bleiben.
Auch für Geschäftsbanken wird die Kryptoindustrie dank MiCA zugänglich. Mehrere Banken lancieren ihre eigenen Stablecoins, darunter Société Générale in Zusammenarbeit mit Bitpanda. Die Deutsche Landesbank Baden-Württemberg erwägt dasselbe.