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Während die globalen Märkte einbrechen, versucht der US-Präsident Donald Trump die Zentralbank zu einer Zinssenkung zu drängen. Trump zeigt sich begeistert von seiner neuen Handelspolitik, doch die Zentralbank warnt vor den Folgen und bleibt standhaft.
Zinssenkung: Rettung oder Risiko für die Kryptomärkte?
Normalerweise wirkt sich eine Zinssenkung positiv auf die Kryptomärkte aus. Sie könnte die Kurse nach diesem „roten Montag“ etwas stabilisieren. Wenn jedoch eine Zinssenkung erzwungen wird, während die Wirtschaft schwächelt, könnte dies fatale Folgen haben.
Am Montag, dem 7. April, forderte Präsident Trump erneut die Federal Reserve (Fed), die Zentralbank der USA, auf, die Zinsen zu senken. Seiner Meinung nach wäre dies der notwendige positive Impuls für die Wirtschaft.
„Die langsame Fed sollte die Zinsen senken!“, schrieb Trump auf Truth Social.
Für Trump gibt es keinen Grund, die Zinsen nicht zu senken:
„Die Ölpreise sind niedrig, die Zinssätze sind niedrig […] die Lebensmittelpreise sind niedrig, es gibt KEINE INFLATION, und die lange ausgenutzten USA nehmen jede Woche Milliarden Dollar von missbrauchenden Ländern durch bereits geltende Zölle ein.“
Diese Forderungen kommen zu einer Zeit, in der Trump scheinbar einen Handelskrieg mit der ganzen Welt führt. Er hat zahlreiche Importzölle verhängt, darunter 34 % auf chinesische Produkte. Die Folgen sind sofort spürbar: Weltweit reagieren die Märkte mit starken Kursverlusten.
Auch die Kryptomärkte sind stark betroffen. Während Bitcoin (BTC) und andere Kryptowährungen zunächst relativ stabil blieben, zeigte sich, dass die vermeintliche Entkopplung von traditionellen Märkten nicht zutrifft. Seit Sonntag ist Bitcoin um 7,5 % gefallen und liegt zum Zeitpunkt des Schreibens bei 77.000 USD.
Fed bleibt vorerst standhaft
Fed-Chef Jerome Powell zeigt sich jedoch unbeeindruckt. Am Freitag erklärte er, dass die Zentralbank derzeit keine Zinssenkung plant. Zunächst will die Fed die Auswirkungen von Trumps Importzöllen abwarten.
Powell warnt vor den wirtschaftlichen Folgen von Trumps Maßnahmen. Zwar könnte eine Zinssenkung die negativen Effekte teilweise abmildern, aber die Fed zögert und will zunächst mehr Klarheit über die Situation erhalten. Gleichzeitig betont Powell sein Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft.
Droht eine Rezession in den USA?
Viele Amerikaner fürchten eine Rezession. Auf den Prognoseplattformen Polymarket und Kalshi wird die Wahrscheinlichkeit dafür auf 63 % bzw. 66 % geschätzt. Auch die Fed erkennt den Druck auf die US-Wirtschaft und die Unsicherheit an den Märkten an, glaubt jedoch nicht an eine unmittelbar bevorstehende Rezession.
Trotz der Marktturbulenzen sieht die Fed keinen unvermeidlichen wirtschaftlichen Einbruch. Die Arbeitslosenquote ist weiterhin niedrig, und andere Indikatoren zeigen, dass die Wirtschaft noch relativ robust ist.