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Bitcoin (BTC) und andere Kryptowährungen verzeichneten gestern starke Kursgewinne während der Pressekonferenz von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Zentralbank. Dies lag teilweise an seinen beruhigenden Worten zur Wirtschaft und Geldpolitik, aber auch an einer bemerkenswerten Aussage über Krypto. Powell gab US-Banken grünes Licht für den Umgang mit Kryptowährungen.
Fed-Chef: „Banken dürfen Krypto-Kunden bedienen“
Die US-Zentralbank (Federal Reserve) kündigte gestern Abend an, den Leitzins unverändert zu lassen – eine wenig überraschende Entscheidung. Powell erklärte in der anschließenden Pressekonferenz, dass die Notenbank „keine Eile hat, die Politik anzupassen“. Der Arbeitsmarkt sei weiterhin „robust“ und die Inflation müsse noch weiter sinken.
Viele hatten erwartet, dass Powell eine restriktivere Haltung einnehmen würde, doch seine Aussagen führten stattdessen zu einem Kursanstieg bei Bitcoin. Besonders seine Bemerkung, dass Banken in den USA „vollständig in der Lage sind, Krypto-Kunden zu bedienen, solange sie die Risiken verstehen und managen“, sorgte für positive Reaktionen.
Das Verhältnis zwischen US-Banken und der Kryptoindustrie ist seit Jahren angespannt. Insbesondere nach dem Zusammenbruch der Kryptobörse FTX im Jahr 2022 warnten Behörden verstärkt vor den Risiken des Sektors. Einige Krypto-Befürworter behaupteten sogar, es gebe eine koordinierte Anstrengung, die Branche vom Bankensystem auszuschließen.
Powell räumte ein, dass die Hürden für Banken bei Krypto-Dienstleistungen höher seien als in traditionellen Sektoren. Dies liege daran, dass der Markt noch relativ neu sei und die Aufsichtsbehörden die Risiken besser verstehen und kontrollieren wollen.
„Wir sind nicht gegen Innovation und wollen Banken nicht dazu bringen, völlig legale Kunden abzulehnen – nur aufgrund übermäßiger Risikoaversion, die möglicherweise mit Regulierung und Aufsicht zusammenhängt“, erklärte Powell beruhigend.
Seit letzter Woche ist es für US-Banken zudem deutlich einfacher geworden, Krypto-Vermögenswerte im Namen ihrer Kunden zu verwalten. Wie in den Krypto-Nachrichten berichtet wurde, hat die Securities and Exchange Commission (SEC) die umstrittene Regel SAB 121 zurückgezogen, die Unternehmen dazu verpflichtete, Krypto-Bestände als Verbindlichkeiten in ihrer Bilanz auszuweisen.
Kongress soll Krypto-Regulierung vorantreiben
Powell betonte zudem, dass gesetzliche Maßnahmen erforderlich seien, um mögliche Risiken für Verbraucher zu minimieren. Er sprach sich für einen umfassenden regulatorischen Rahmen für Kryptowährungen aus und betonte, dass der US-Kongress aktiv an entsprechenden Gesetzen arbeite.
„Wir haben tatsächlich viel Zeit mit Kongressmitgliedern verbracht, um gemeinsam an verschiedenen Themen zu arbeiten, und ich denke, es wäre sehr konstruktiv, wenn der Kongress in dieser Richtung tätig wird“, so Powell abschließend.