Von Bitcoin-Kritik bis Ripple-Klage: So ging Trump mit Krypto um
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Der ehemalige Präsident Donald Trump zeigte während seiner ersten Amtszeit wenig Interesse oder Sympathie für Kryptowährungen. Während er nun kurz davor steht, erneut ins Weiße Haus einzuziehen, scheint er damals vor allem eine zurückhaltende oder sogar feindselige Haltung gegenüber digitalen Vermögenswerten eingenommen zu haben. Was geschah in seiner ersten Amtszeit, und warum ist das relevant für den Kryptomarkt, wenn Trumps zweite Amtszeit beginnt?
Trump negativ gegenüber Krypto
Während der Wahlkampagne 2016 sprach Trump kaum über Bitcoin (BTC) oder andere digitale Währungen. Erst als er im Januar 2017 das Oval Office betrat, wurde seine Haltung klarer.
Während der Bitcoin-Preis damals bei etwa 900 US-Dollar lag, stieg er in den folgenden vier Jahren um Tausende Prozent. Es gab jedoch keine Anzeichen dafür, dass dieses Wachstum direkt mit Trump zusammenhing. Im Gegenteil, 2019 twitterte er offen, dass er „kein Fan von Bitcoin“ sei, da es seiner Meinung nach „auf heißer Luft basiert“. Dieser eine Tweet sorgte für Aufsehen auf dem Markt, denn nie zuvor hatte ein amtierender Präsident so explizit etwas über Krypto gesagt.
SEC geht unter Trump gegen Krypto vor
Neben seinen negativen Aussagen in den sozialen Medien zeigte sich Trump auch hinter den Kulissen kritisch. Laut einem ehemaligen Sicherheitsberater forderte er seinen Finanzminister auf, Bitcoin härter zu regulieren.
Gleichzeitig ergriff die Securities and Exchange Commission (SEC) unter der Leitung von Jay Clayton, der von Trump ernannt wurde, mehrere Maßnahmen gegen krypto-bezogene Unternehmen. Eine der auffälligsten Aktionen fand Ende 2020 statt, als die SEC Ripple (XRP) verklagte.
Die SEC warf Ripple vor, nicht registrierte Wertpapiere durch den Verkauf von XRP anzubieten, was zu einem groß angelegten Rechtsstreit führte, der bis heute andauert. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Klage unter der Leitung von Jay Clayton während Trumps Präsidentschaft eingereicht wurde und nicht unter seinem Nachfolger Gary Gensler, der erst 2021 unter der Regierung von Biden sein Amt antrat.
Diese Aktion bestätigte die harte Linie der Trump-Regierung gegen die Kryptobranche und zeigte, dass der Fokus auf strenge Aufsicht bereits während Trumps Amtszeit begann. Biden und Gensler übernahmen später die Klage, aber die ursprüngliche Initiative war ein Produkt der Trump-Administration.
Veränderter Ton und Zukunftspläne
Als Trump im Januar 2021 das Weiße Haus verließ, hielt er in Interviews an seiner Meinung fest, dass Bitcoin „ein Betrug“ sei und eine Bedrohung für den US-Dollar darstelle. Ende 2022 geschah jedoch etwas Überraschendes: Er veröffentlichte eine eigene Reihe von Non-Fungible Tokens (NFTs).
Obwohl es zunächst so aussah, als ob er seine Meinung über digitale Vermögenswerte überdenkt, ist wenig über eventuelle Folgepläne bekannt. Klar ist jedoch, dass er während seiner neuen Wahlkampagne ein kontroverses Versprechen abgegeben hat: Sollte er wieder Präsident werden, wolle er im Januar 2025 sofort Ross Ulbricht, den Gründer des berüchtigten Online-Marktplatzes Silk Road, begnadigen. Während seiner ersten Amtszeit unternahm er diesen Schritt nicht, obwohl Gerüchte kursierten, dass ihn Ulbrichts Situation beschäftigte.
Die Frage ist nun, ob Trump in einer zweiten Amtszeit anders mit Krypto umgehen wird. Werden wir eine Regierung erleben, die die Branche härter angeht, oder ist die Zeit reif für mehr Dialog und möglicherweise sogar Unterstützungsmaßnahmen? Viel wird von den wirtschaftlichen Bedingungen und dem Druck des Marktes abhängen. Fakt ist, dass der Mann, der einst sagte, Bitcoin sei heiße Luft, nun selbst NFTs veröffentlicht hat und vor Kurzem sogar eine eigene Memecoin herausbrachte.