Experten zweifeln an der Umsetzbarkeit von Bitcoin-Plänen
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Die US-Wahlen stehen bevor und beschäftigen die Öffentlichkeit seit Monaten. Donald Trump, der einst auf X verkündete, kein Fan von Krypto zu sein, hat seine Meinung drastisch geändert. In seiner aktuellen Kampagne präsentiert er sich als Befürworter von Bitcoin. Doch kann er seine Versprechen tatsächlich umsetzen? Werfen wir einen Blick auf einige seiner Pläne.
Entlassung von SEC-Vorsitzendem Gary Gensler
Ein zentraler Punkt auf Trumps Agenda ist die Entlassung von Gary Gensler, dem Vorsitzenden der US Securities and Exchange Commission (SEC), aufgrund dessen undurchsichtiger Politik. Allerdings kann der Präsident den SEC-Vorsitzenden nicht einfach ohne Weiteres entlassen. Dafür wäre ein triftiger Grund wie Pflichtverletzung notwendig. SEC-Vorsitzende bleiben normalerweise über ihre Amtszeit hinweg im Amt, um die Unabhängigkeit der Behörde zu gewährleisten, auch bei einem Präsidentenwechsel.
Trump plant, die Entwicklung einer Central Bank Digital Currency (CBDC) in den USA zu verhindern. Er sieht darin ein Risiko für die finanzielle Freiheit der Bürger, da eine von der Regierung kontrollierte digitale Währung verstärkte Überwachung individueller Transaktionen ermöglichen würde. Trump ist überzeugt, dass eine CBDC die Privatsphäre beeinträchtigt, und will daher die finanzielle Freiheit der Bürger bewahren.
Die USA als Zentrum des BTC-Minings
Ein weiterer Plan von Trump ist es, das Bitcoin-Mining in die USA zu holen. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social erklärte er, dass er möchte, dass der gesamte noch nicht geminte Bitcoin (etwa 10 %) in den USA abgebaut wird.
Dieses Vorhaben ist in der Praxis kaum umsetzbar, da es der dezentralen Natur von Bitcoin widerspricht. Die weltweite Verteilung der Miner reduziert das Risiko, dass ein Land zu viel Kontrolle über das Bitcoin-Netzwerk erlangt. Eine vollständige Konzentration des Minings in den USA würde ein Sicherheitsrisiko darstellen und die Ideologie der Dezentralisierung untergraben.
Trump hofft zudem, dass die USA ihren derzeitigen Bitcoin-Bestand nutzen können, um die steigende Staatsverschuldung zu senken. Doch der Großteil dieses Bestands stammt aus Betrugsfällen und steht den Opfern zu. Das erschwert die Umsetzung seines Plans erheblich.
Trump plant außerdem die Gründung eines Krypto-Beirats zur Formulierung klarer Regeln und strebt gesetzlich verankerte Rechte zur Selbstverwahrung digitaler Vermögenswerte an, um Benutzer vor staatlicher Einflussnahme zu schützen. Diese Maßnahmen sollen die Krypto-Industrie stärken und die Rechte der Nutzer absichern. Die Frage bleibt, ob Trump seine Krypto-Versprechen einlösen kann oder ob sie nur leere Wahlversprechen bleiben!