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Das Blut fließt durch die Straßen der Finanzwelt. Aktien- und Kryptomärkte erleiden schwere Verluste. So ist der Kurs von XRP innerhalb von 48 Stunden um 20 Prozent gefallen.
Zudem ist die Netzwerkaktivität seit Januar um mehr als 60 Prozent zurückgegangen. Was ist mit XRP los?
XRP: Vom Optimismus zur Enttäuschung
Noch im vergangenen Winter erlebte XRP eine Kursrallye, doch zu Beginn des Frühlings sieht die Lage ganz anders aus. Der Preis der Kryptowährung ist stark gefallen, und die Netzwerkaktivität hat deutlich abgenommen.
Zwischen dem 16. Januar und dem 3. April 2025 sank die Anzahl aktiver XRP-Adressen von 63.389 auf 22.859 – ein Rückgang von 65 Prozent.
Vom Höhenflug zum Absturz
Ende 2024 liefen Bitcoin (BTC) und Altcoins hervorragend. Private und institutionelle Investoren waren optimistisch und hofften auf eine krypto-freundliche Politik der neuen US-Regierung.
XRP überraschte Freund und Feind mit einem Kursanstieg von 485 Prozent zwischen November und Januar. Auch die Anzahl aktiver XRP-Adressen stieg in diesem Zeitraum um 432,6 Prozent.
Tatsächlich verfolgt Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt im Januar eine krypto-freundliche Politik. Gleichzeitig hat die Regierung jedoch einen Handelskrieg begonnen, der Angst und Unsicherheit auf den Finanzmärkten verursacht. Dadurch ist die XRP-Rakete, die scheinbar Richtung Mond unterwegs war, inzwischen wieder auf die Erde zurückgekehrt.
Warum ist der XRP-Kurs stark gefallen?
Der massive Kursanstieg von XRP im November führte zu Euphorie unter den Anlegern. Analysten warnten jedoch schon damals vor einem möglichen Preisrückgang. Wenn Kapital schnell in den Markt strömt, sind oft neue Anleger beteiligt. Sie vertrauen auf die Kryptowährung, hoffen auf weitere Anstiege oder werden von FOMO erfasst.
Während der XRP-Kursrallye verdoppelte sich die „realized market cap“ von 30,1 Mrd. USD auf 64,2 Mrd. USD. Dies ist die realisierte Marktkapitalisierung, bei der analysiert wird, wie viel Kapital in einem bestimmten Zeitraum investiert wurde. Daten von Glassnode zeigen, dass 30 Mrd. USD der 64,2 Mrd. USD innerhalb von sechs Monaten in XRP geflossen sind.
Zwischen November und Januar stiegen vor allem private Anleger massiv in XRP ein. Fast 63 Prozent der „realized cap“ stammen aus dieser Gruppe – ein Beispiel für kurzfristige Spekulation, die Risiken birgt. Späteinsteiger, die nach einem Kursanstieg investieren, haben ein höheres Verlustrisiko.
Hoffnung trotz Krise
Die aktuellen Verluste treffen insbesondere Anleger, die im Dezember oder Anfang Januar in XRP investierten. Viele von ihnen stehen nun „unter Wasser“ – bei einem Verkauf ihrer Kryptowährungen würden sie Verluste realisieren. Trotz der Negativität gibt es auch hoffnungsvolle Stimmen:
#XRP $XRP #XRPUSDT #XRPUSD #ripple
Weekly close above 1.60$ is still positive for the long term pic.twitter.com/WAbhqXCP3C— Calculated Risk Report (@RiskReport) April 7, 2025
Wo manche Analysten bereits vor warnten, ist nun Realität geworden. Der Optimismus unter XRP-Anlegern hat sich in Pessimismus verwandelt, und Händler veräußern seit Januar häufiger mit Verlust. Zusammen mit der sinkenden Netzwerkaktivität deutet dies auf ein geringeres Vertrauen in Kryptowährungen hin.
Die Fear and Greed Index auf dem Kryptomarkt steht derzeit auf „extremer Angst“. Laut Coinglass-Daten wurden in den letzten 24 Stunden 442.850 Händler liquidiert, was einem Gesamtverlust von 1,37 Mrd. USD entspricht.

Trotz der blutroten Märkte gibt es auch gute Nachrichten für XRP: Die US-Börsenaufsicht SEC hat entschieden, die Klage gegen Ripple, das Unternehmen hinter XRP, fallenzulassen.