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Nach vier Jahren juristischer Auseinandersetzung zwischen Ripple Labs und der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC) kommt es endlich zu einem Ende des langwierigen Verfahrens. Dies ist eine positive Nachricht für Ripple (XRP), doch der Einfluss auf den Kurs blieb begrenzt.
Ende des vier Jahre andauernden XRP-Rechtsstreits
Im Jahr 2020 verklagte die US-Finanzaufsichtsbehörde SEC das Blockchain-Unternehmen auf 1,3 Milliarden US-Dollar wegen des „nicht registrierten Verkaufs von Wertpapieren“. Ende letzten Jahres entschied das Gericht, dass der Verkauf von XRP über Handelsplattformen nicht als unregistrierter Wertpapierhandel einzustufen sei. Die SEC reagierte darauf zunächst mit einem Berufungsantrag gegen dieses Urteil.
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die SEC endgültig beschlossen hat, den Fall ruhen zu lassen. Damit endet der vier Jahre andauernde Rechtsstreit. Brad Garlinghouse, CEO von Ripple, zeigte sich erleichtert beim Digital Asset Summit 2025:
„Es fühlt sich wie ein Sieg für die Branche und der Beginn eines neuen Kapitels an.“
Neues Kapitel für die Kryptobranche
Mit diesem „neuen Kapitel“ meint Garlinghouse, dass die Kryptobranche vorerst Rückenwind hat – im Gegensatz zu den schwierigen Jahren zuvor. Dies zeigt sich an den Veränderungen innerhalb der SEC seit dem erneuten Amtsantritt von Präsident Trump in den USA. Unter Trumps neuer Führung wurde die Krypto-Abteilung der SEC stark verkleinert und mehrere juristische Verfahren gegen große Marktakteure wie Kraken, Coinbase und Uniswap eingestellt.
Garlinghouse erläuterte weiter:
„Das neue Kapitel begann mit dem Neustart sowohl im Kongress als auch in der Exekutive […] als Trump sein Amt antrat und Paul Atkins, Scott Bessent sowie David Sacks als seinen KI- und ‚Krypto-Zar‘ ernannte.“
Der Markt reagierte zunächst positiv auf die Nachricht und ließ den XRP-Kurs um 11 % steigen. Doch dieser Anstieg war nur von kurzer Dauer, denn der Kurs fiel anschließend wieder um 6 %. Mehrere Experten vermuten, dass die Nachricht bereits „eingepreist“ war.
War der XRP-Kursanstieg bereits „priced in“?
Laut Dmitrij Radin, Gründer von Zekret und CTO von Fideum, wurde die Entscheidung, das Verfahren einzustellen, bereits seit dem Amtsantritt der Trump-Regierung erwartet. Die Haltung gegenüber Kryptowährungen habe sich vollständig gewandelt, und die SEC habe bereits mehrere Verfahren eingestellt.
„Die Einstellung dieses Verfahrens ist natürlich positiv für Ripple und eröffnet Wachstumschancen in den USA. Doch der Markt hatte dieses Szenario bereits einkalkuliert, weshalb ich keine größeren Kursbewegungen auf kurze Sicht erwarte“, so Radin.
Auch Nicolai Sondergaard, Research-Analyst bei Nansen, bestätigt diese Einschätzung. Seiner Meinung nach spielt auch die Unsicherheit rund um die makroökonomische Lage eine bedeutende Rolle für die aktuelle Kursentwicklung.
„Die positiven Nachrichten waren zu diesem Zeitpunkt bereits verarbeitet, und die unsicheren Marktbedingungen helfen XRP nicht weiter nach oben“, so Sondergaard.