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Ross Ulbricht erhielt kürzlich eine Begnadigung von Ex-Präsident Donald Trump. Damit entging der Silk-Road-Gründer einer lebenslangen Haftstrafe, nachdem er bereits 12 Jahre im Gefängnis verbracht hatte. Doch nun musste er einen herben Rückschlag hinnehmen: Durch einen Fehler beim Handel mit Memecoins verlor Ulbricht 12 Millionen Dollar an gespendeten Geldern.
Ex-Bitcoin-Krimineller verliert Millionen durch Krypto-Panne
Das Blockchain-Analyseunternehmen Arkham Intelligence enthüllte am 30. Januar auf X, dass Ulbricht oder jemand mit Zugang zu seinen Wallets einen kostspieligen Fehler gemacht hatte:
„Ross Ulbricht, oder jemand mit Zugriff auf seine Wallets, hat versehentlich den Kurs einer Pump.fun-Münze crashen lassen, die ihm als Spende geschickt wurde, während er versuchte, Liquidität auf Raydium bereitzustellen.“
Der Fehler begann mit der Einführung der Memecoin ROSS durch einen anonymen Entwickler auf der Solana-Plattform Pump.fun. Ulbricht erhielt 50 % der gesamten Token-Menge als Spende für seine Freilassung. Doch als er die Münzen verkaufen wollte, unterlief ihm ein schwerwiegender technischer Fehler.
Da für den Verkauf zunächst Liquidität bereitgestellt werden musste, legte Ulbricht eine Pool-Liquidität an – doch er wählte das falsche Protokoll. Anstatt eines „Concentrated Liquidity Market Maker“ (CLMM) verwendete er fälschlicherweise einen „Constant-Product Market Maker“ (CPMM). Die Folge: 80 % seiner Token wurden zu einem Bruchteil des eigentlichen Wertes aufgekauft, und der Kurs stürzte ab.
MEV-Bot nutzt den Fehler aus
Die falsche Konfiguration hatte gravierende Folgen. Der ROSS-Liquiditätspool auf Pump.fun startete mit einer fehlerhaften Preisberechnung. Dadurch konnte ein MEV-Bot (Maximal Extractable Value) die Situation ausnutzen. MEV-Bots sind automatisierte Programme, die die Blockchain nach profitablen Arbitragemöglichkeiten durchsuchen.
Zunächst verkaufte der Bot 5 % des gesamten Token-Angebots und erzielte dabei einen Gewinn von 1,5 Millionen Dollar. Doch der eigentliche Schaden folgte wenig später, als Ulbricht eine zweite Fehlentscheidung traf: Er brachte 35 % der Token auf den Markt, wodurch weitere 10,5 Millionen Dollar verloren gingen.
Der Kurs der ROSS-Token fiel um 90 %. Am Ende erhielt Ulbricht lediglich 600.000 Dollar für Token im ursprünglichen Wert von 12 Millionen Dollar. Insgesamt gingen 40 % der gesamten ROSS-Token verloren.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer
Trotz des massiven Verlustes gibt es einen kleinen Trost: Laut Arkham Intelligence befinden sich 10 % der gesamten ROSS-Token noch immer in verschiedenen Wallets – mit einem aktuellen Marktwert von 200.000 Dollar.
Ulbrichts Patzer sorgt in der Krypto-Community für Aufsehen. Doch er ist nicht der Einzige, der in der Welt der digitalen Währungen für skurrile Geschichten sorgt. Auch andere bizarre Krypto-Fails beweisen, dass Fehler in der Blockchain-Welt schnell Millionen kosten können.